Produktion mitten in der Natur
Firma Stengel hat einen Standort auf dem Gelände des ehemaligen Mob-Stützpunkts
ij) - Landrat Klaus Pavel hat mit Bürgermeister Christoph Konle die Firma Stengel an ihrem neuen Produktionsstandort besucht. Auf dem ehemaligen Mob-Stützpunkt der Bundeswehr bei Schwabsberg produziert die Firma Gestelle für Dampfgarer.
- Landrat Klaus Pavel hat zusammen mit Bürgermeister Christoph Konle die Firma Stengel an ihrem neuen Produktionsstandort besucht. Auf dem Gelände des ehemaligen Mob-Stützpunktes der Bundeswehr bei Rainau-Schwabsberg produziert die Firma Edelstahlschränke für Dampfgarer. Gleich neben den Produktionsstätten hat Stengel ein außerordentliches Naturbiotop geschaffen.
Erst vor ein paar Tagen hat die Firma Stengel aus Ellwangen die Arbeit an ihren neuen Produktionsstätten aufgenommen. Vorausgegangen sind umfangreiche Sanierungs- und Renovierungsarbeiten an den dort verbliebenen Hallen in denen nun unter anderem die Edelstahlschränke für die Dampfgarer zusammengebaut werden. Vor allem das Dach der neuen Produktionsstätte musste aufwendig saniert werden. „Wir befinden uns hier noch im weiteren Ausbau unserer Produktion“, sagte Geschäftsführer Josef Stengel. Ein Dutzend Mitarbeiter seien gerade dabei, die Großküchenmöbel aus Edelstahl zu montieren. In derselben Halle werden sie verpackt und zum Versand vorbereitet. Aufträge über mehrere Zehntausend Einheiten stehen in den Auftragsbüchern des Unternehmens.
Die anderen Hallen auf dem ehemaligen Munitionsdepot der Bundeswehr werden als Lager für alte Produktionsmaschinen oder Regale verwendet. An erster Stelle aber, sieht die Firma Stengel darin Potenzial als betriebliche Entwicklungsfläche. „Im Moment gibt es aber noch keine konkreten Pläne“, sagte Josef Stengel. „So gerne wir vielleicht auch erweitern würden, uns fehlt es an Fachkräften in der Region“, meint Stengel. Landrat Pavel kennt die Situation bei den Firmen im Ostalbkreis. „Ein Problem, das ich von vielen Firmen im Kreis höre. Wir sind an diesem Thema dran, können kurzfristig aber auch keine Abhilfe schaffen“, sagte Pavel.
Rotwild angesiedelt
Beim weiteren Rundgang auf dem Firmengelände besuchten Pavel und Konle auch das angrenzende große Waldstück, das die Firma Stengel ebenfalls von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BimA), die ehemalige Liegenschaften der Bundeswehr verwaltet, gekauft hat. Das Waldstück ist als Ausgleichsfläche für den Um- und Ausbau der Produktionsstätten gedacht. Im Wald sind mehr als 25 ehemalige Bunkeranlagen zur Lagerung von Munition auf einer Fläche von zehn Hektar verteilt. Hier hat sich die Firma Stengel etwas Besonderes einfallen lassen. Sie hat das Gelände komplett mit einem zwei Meter hohen Zaun umzäunt und hat dort ein halbes Dutzend Rothirsche und -kühe angesiedelt. Mittlerweile ist die Gruppe auf über zehn Tiere angewachsen. Absolute Stars sind der stattliche Hirsch „Hansi“und die „Dame des Waldes“die auf den Namen „Diva“hört und sehr zutraulich geworden ist.
Landrat Pavel und Bürgermeister Konle zeigten sich beim Rundgang sehr beeindruckt von den Renaturierungsmaßnahmen der Firma Stengel. Gerne würde die Firma und die Gemeinde Rainau auch noch den restlichen Wald von der BimA kaufen. Zurzeit sind die Gespräche über den weiteren Erwerb aber ins Stocken geraten. Eine Einigung über den Verkaufspreis konnte bislang nicht erzielt werden.
Der Preis war unter anderem auch eines der Hauptprobleme der Gemeinde Rainau und der Firma Stengel, als sie gegenüber der BimA Interesse am Erwerb des Lagergeländes bekundet hat. „Nur der Beharrlichkeit vonseiten Bürgermeister Konle ist es zu verdanken, dass wir heute hier produzieren dürfen“, meint Geschäftsführer Stengel.