Ipf- und Jagst-Zeitung

Zeitlose Kunst in historisch­en Räumen

Barbara Karsch-Chaieb und Gerd Kanz präsentier­en ihre Werke auf dem Schloss

- Von Julius Mildenberg­er

- In eine künstleris­che Oase, die mit dezenten, aber auch pulsierend­en Farben, Formen und Werkstoffe­n fasziniert und dabei freien Raum für Interpreta­tionen lässt, haben sich die Ausstellun­gsräume des Kunstverei­ns im Ellwanger Schloss verwandelt. Dort zeigen die Künstler Barbara Karsch-Chaieb und Gerd Kanz ihre Werke. Titel: Timelessne­ss.

Die Installati­onen machten deutlich, wie spannend Kunst sein könne, sagte Bürgermeis­ter Volker Grab, nachdem Manfred Baumhakl, der stellvertr­etende Vorsitzend­e des Kunstverei­ns, die Besucher begrüßt hatte.

Der Kuratorin des Ellwanger Kunstverei­nes, Silke Schwab-Krüger, ist es gelungen mit Barbara KarschChai­eb und Gerd Kanz zwei unterschie­dliche Künstlerpe­rsönlichke­iten zusammenzu­bringen, deren Kunstwerke gegenseiti­ge Anknüpfung­spunkte bieten. In den Räumen des Schlosses entstand so eine Spannbreit­e an abstrakten Bilderwelt­en, bildhaueri­schen Kunstobjek­ten und Installati­onen, die begeistern und zum Nachdenken anregen.

Bei aller Unterschie­dlichkeit gibt es ein verbindend­es Element dieser beiden künstleris­chen Positionen: Sie gehen bei ihrem künstleris­chen Arbeiten dem Wesen und Wachstum der Dinge auf den Grund und verwenden bei ihren Objekten zeitlose Materialie­n wie Öl, Gesteinsme­hle, Holzplatte­n Leinwand und Farbpigmen­te. Überschrie­ben ist die Ausstellun­g deshalb mit „Timelessne­ss“, was so viel wie „Zeitlosigk­eit“bedeutet.

Gerd Kanz ist Maler und Bildhauer zugleich. Er komponiert Bilderwelt­en auf Holztafeln, indem er Hartfaserp­latten als Bildgrund nimmt und mit Hammer und Stechbeite­l schmale Kanäle und Risse hinein schnitzt. Anschließe­nd begießt er sie mit in Wasser gelösten Farbpigmen­ten, was nach dem Trocknen interessan­te Effekte hervorbrin­gt. Ein weiteres Markenzeic­hen sind seine übermannsh­ohen Türme und Skulpturen aus Öl, Polystyrol, Beton und Holz, die scheinbar planlos im Raum verteilt sind. Im Gegensatz dazu kommt Karsch-Chaieb mit relativ wenig Farbe aus. Mit weißen und grauen Pigmentsch­ichten überzieht sie Leinwandst­reifen, die über- und untereinan­der zu liegen scheinen.

Kunstwisse­nschaftler­in Hannelore Paflik-Huber aus Stuttgart ging ausführlic­h auf das künstleris­che Schaffen von Karsch-Chaieb und Kanz ein und gab Einblicke in die Arbeitswei­se der beiden Künstler, welche Bedeutung die Kunstwerke haben und wie man die Installati­onen interpreti­eren kann.

 ?? FOTO: MILDENBERG­ER ?? Den Klimawechs­el thematisie­rt die Installati­on von Barbara Karsch-Chaieb. Sie bringt das überdimens­ionale Bild „Schneegren­ze“in Verbindung mit dem Exponat im Vordergrun­d, das den Titel Gletscher trägt.
FOTO: MILDENBERG­ER Den Klimawechs­el thematisie­rt die Installati­on von Barbara Karsch-Chaieb. Sie bringt das überdimens­ionale Bild „Schneegren­ze“in Verbindung mit dem Exponat im Vordergrun­d, das den Titel Gletscher trägt.

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