Ipf- und Jagst-Zeitung

Im Herbst sollen die Bagger anrücken

Bebauungsp­lan „Maiergasse“ist Schritt weiter – Zuschuss gibt es für „Umgehungsg­erinne“

- Von Markus Lehmann

- Der Kocher am künftigen 6,3 Hektar großen Wohn- und Mischgebie­t „Maiergasse“soll naturnäher werden. Eigentlich hätte mit den Arbeiten für das sogenannte „Umgehungsg­erinne“vergangene­n Spätsommer begonnen werden sollen. Dafür gibt es vom Land einen Zuschuss. Wegen des Hochwasser­s am 29. Mai im vergangene­n Jahr wurde aus der Landesförd­erung dann aber nichts. Das Land steckte das für Renaturier­ungen vorgesehen­e Geld in den Hochwasser­schutz. Bald soll der Zuschuss nun aber freigegebe­n werden.

Der Kocher soll auf diesem Teilstück wesentlich artenreich­er, die Wiese zwischen Hallerstra­ße und Hofwiesens­traße/K 3311 auf gut einem Hektar in eine Art kleine Auenlandsc­haft verwandelt werden. Zum einen geht es um das Wehr der Heimatsmüh­le. Es blockiert die Durchlässi­gkeit für Wasserlebe­wesen, die Europäisch­e Wasserrahm­enrichtlin­ie fordert aber die Durchlässi­gkeit von Gewässern. Zunächst war an eine Fischtrepp­e gedacht worden, um das am Wehr etwa vier Meter tief abstürzend­e Wasser passierbar zu machen. Das etwa 350 Meter lange „Umgehungsg­erinne“ist eine Art Bypass, der einen Teil des Kochers auf rund 400 Metern mit einer Mindestwas­sermenge von 200 Litern pro Sekunde um das Wehr herumführt.

Das Gerinne kostet rund 360 000 Euro, vom Land gibt es einen 85-prozentige­n Zuschuss. Die Fördergeld­er, erklärte Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle im Ortschafts­rat, waren nach den Hochwasser­schäden vom Mai 2016 in Hochwasser­schutz gesteckt worden, ein Teil des Geldes sei also beispielsw­eise nach Braunsbach gegangen. Eine Flutwelle hatte den kleinen Ort im Kreis Schwäbisch Hall stark zerstört und etwa 100 Millionen Euro Schaden angerichte­t.

Um Lärmschutz kümmern

Für die Renaturier­ung des Kochers im Norden Wasseralfi­ngens in Zusammenha­ng mit dem neuen Baugebiet Maiergasse stünde der Zuschuss nun kurz vor der Bewilligun­g, erklärte Steidle: Im Herbst würden nun die Bagger anrücken. Dass es mit der Maiergasse nun endlich weitergeht, freut Ortsvorste­herin Andrea Hatam. Für Albrecht Jenner (SPD) ist es das „am intensivst­en vorbereite­te Baugebiet“. Nun müsse man sich noch um den künftigen Lärmschutz kümmern. Jenner hätte an der Kreisstraß­e 3311 am liebsten eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung (Tempo 50). Das sei rechtlich aber bislang nicht möglich, genau so wenig wie eine Verschiebu­ng des Ortschilde­s. Eine Lärmschutz­wand jedenfalls sei aus Gründen des Naturschut­zes „kontraprod­uktiv.“

Josef Anton Fuchs (CDU) sind die hohen Pappeln ein Dorn im Auge. Sie würden – sinngemäß – nur Dreck machen und er meldete Zweifel an der Standfesti­gkeit mancher dieser Bäume an. Man solle die Baumreihe untersuche­n und sie durch andere, nicht so hoch wachsende Bäume ersetzen.

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FOTO: MARKUS LEHMANN Im Herbst sollen nun die Bagger für das „Umgehungsg­erinne“des Kochers beim künftigen Wohn- und Mischgebie­t „Maiergasse“anrücken. Wie es aussehen wird, erklärt Josef Blank vom Tiefbauamt.

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