Im Herbst sollen die Bagger anrücken
Bebauungsplan „Maiergasse“ist Schritt weiter – Zuschuss gibt es für „Umgehungsgerinne“
- Der Kocher am künftigen 6,3 Hektar großen Wohn- und Mischgebiet „Maiergasse“soll naturnäher werden. Eigentlich hätte mit den Arbeiten für das sogenannte „Umgehungsgerinne“vergangenen Spätsommer begonnen werden sollen. Dafür gibt es vom Land einen Zuschuss. Wegen des Hochwassers am 29. Mai im vergangenen Jahr wurde aus der Landesförderung dann aber nichts. Das Land steckte das für Renaturierungen vorgesehene Geld in den Hochwasserschutz. Bald soll der Zuschuss nun aber freigegeben werden.
Der Kocher soll auf diesem Teilstück wesentlich artenreicher, die Wiese zwischen Hallerstraße und Hofwiesenstraße/K 3311 auf gut einem Hektar in eine Art kleine Auenlandschaft verwandelt werden. Zum einen geht es um das Wehr der Heimatsmühle. Es blockiert die Durchlässigkeit für Wasserlebewesen, die Europäische Wasserrahmenrichtlinie fordert aber die Durchlässigkeit von Gewässern. Zunächst war an eine Fischtreppe gedacht worden, um das am Wehr etwa vier Meter tief abstürzende Wasser passierbar zu machen. Das etwa 350 Meter lange „Umgehungsgerinne“ist eine Art Bypass, der einen Teil des Kochers auf rund 400 Metern mit einer Mindestwassermenge von 200 Litern pro Sekunde um das Wehr herumführt.
Das Gerinne kostet rund 360 000 Euro, vom Land gibt es einen 85-prozentigen Zuschuss. Die Fördergelder, erklärte Bürgermeister Wolfgang Steidle im Ortschaftsrat, waren nach den Hochwasserschäden vom Mai 2016 in Hochwasserschutz gesteckt worden, ein Teil des Geldes sei also beispielsweise nach Braunsbach gegangen. Eine Flutwelle hatte den kleinen Ort im Kreis Schwäbisch Hall stark zerstört und etwa 100 Millionen Euro Schaden angerichtet.
Um Lärmschutz kümmern
Für die Renaturierung des Kochers im Norden Wasseralfingens in Zusammenhang mit dem neuen Baugebiet Maiergasse stünde der Zuschuss nun kurz vor der Bewilligung, erklärte Steidle: Im Herbst würden nun die Bagger anrücken. Dass es mit der Maiergasse nun endlich weitergeht, freut Ortsvorsteherin Andrea Hatam. Für Albrecht Jenner (SPD) ist es das „am intensivsten vorbereitete Baugebiet“. Nun müsse man sich noch um den künftigen Lärmschutz kümmern. Jenner hätte an der Kreisstraße 3311 am liebsten eine Geschwindigkeitsbegrenzung (Tempo 50). Das sei rechtlich aber bislang nicht möglich, genau so wenig wie eine Verschiebung des Ortschildes. Eine Lärmschutzwand jedenfalls sei aus Gründen des Naturschutzes „kontraproduktiv.“
Josef Anton Fuchs (CDU) sind die hohen Pappeln ein Dorn im Auge. Sie würden – sinngemäß – nur Dreck machen und er meldete Zweifel an der Standfestigkeit mancher dieser Bäume an. Man solle die Baumreihe untersuchen und sie durch andere, nicht so hoch wachsende Bäume ersetzen.