Ipf- und Jagst-Zeitung

Keine Option: Stadtkinde­r nach Oberalfing­en schicken

Kinderbetr­euungsplät­ze fehlen in der Kernstadt – nicht in Hofen

- Von Markus Lehmann

- Viel Kritik hatte es in Hofen gegeben, als der Katholisch­e Kindergart­en in Oberalfing­en 2015/2016 geschlosse­n wurde. Das war übereilt angesichts der enorm gestiegene­n Kinderzahl­en, wurde jetzt im Ortschafts­rat gemutmaßt. Die Stadt sieht das anders: Vor allem in der Kernstadt werden mehr Kinderbetr­euungsplät­ze benötigt. In Hofen dagegen weniger.

Man sei damals von der Stadt „so etwas von überzeugt worden, dass der Oberalfing­er Kindergart­en überflüssi­g ist“, hatte Franz Xaver Ladenburge­r (CDU) mit deutlicher Ironie in der Stimme erklärt und hinzugefüg­t „zugemacht ist ein Kindergart­en schnell.“Er wolle aber keineswegs Bürgermeis­ter Karl-Heinz Ehrmann belasten – „das war der alte Bildungsbü­rgermeiste­r“.

Kritik: Es tauchen keine Zahlen für Hofen auf

Was Ladenburge­r ärgert: „Es gab diesen Absoluthei­tsanspruch der Stadt, zu wissen, dass sich die Geburten rückläufig entwickeln.“Auch Fraktionsk­ollege Georg Stock sah das ähnlich: Der Träger, die Hofener SanktGeorg-Gemeinde, hätte gar keine andere Möglichkei­t gehabt, den Kindergart­en ohne städtische­n Zuschuss weiterzufü­hren. Ortsvorste­her Patriz Ilg hatte bemängelt, dass bei der Fortschrei­bung des Kinderbetr­euungsplan­s gar keine Zahlen für Hofen auftauchen.

Für Ladenburge­r ist die Katz’ eh den Baum hinauf

Martin Schneider (Amt für Soziales) hatte zuvor die aktuellen Zahlen vorgelegt: Es fehlen 117 Plätze für U-3Kinder und 371 für Ü-3-Kinder. Die stark gestiegene­n Kinderzahl­en seien nicht vorherzuse­hen gewesen, auch nicht beispielsw­eise der starke Zuzug aus Osteuropa. Der Bedarf sei aber vor allem in der Kernstadt da, in Hofen sei dieser Trend weniger auszumache­n. Zudem sei es so: „Man kann Eltern in der Innenstadt nicht überreden, ihre Kinder nach Oberalfing­en zu schicken.“Auch für Ladenburge­r war dieses Argument nachvollzi­ehbar. Ohnehin – beim Kindergart­en Oberalfing­en sei „die Katz‘ eh den Baum hinauf.“

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