Ipf- und Jagst-Zeitung

Hospiz wird eröffnet

Neue Einrichtun­g in Ebnat „Kristallis­ationskern für eine sorgende Gemeinscha­ft“

- Von Edwin Hügler

AALEN-EBNAT - Mit einer stilvollen Feier ist am Mittwoch das neue Maja-Fischer-Hospiz im Haus der Samariters­tiftung in Ebnat eröffnet worden. Dabei kam deutlich zum Ausdruck, dass die stationäre Einrichtun­g mit acht Plätzen einen „Anker“in der letzten Lebensphas­e von Menschen bildet und sich als gelebtes Beispiel einer sorgenden Gemeinscha­ft versteht, wie es Christine Pfeffer vom Hospiz- und Palliativv­erband Baden-Württember­g ausdrückte.

„Die Samariters­tiftung schlägt heute ein neues Kapitel auf“, betonte Vorstandsm­itglied Eberhard Goll bei der Begrüßung der rund 120 Gäste. In Ebnat eröffne das erste Hospiz einer diakonisch­en Altersfürs­orgeeinric­htung in Württember­g. Die Idee für das Hospiz sei im Frühjahr 2016 entstanden. Eine wesentlich­e Rolle hätten dabei die Leiterin der Samariters­tiftung in Ebnat, Sylvia BrennerMer­z, Regionalle­iter Christoph Rohlik und die Leiterin des Hospizes, Helga Schmid, gespielt. „Eine der treibenden Kräfte war auch Rainer Pfau, der leider inzwischen verstorben ist. Das Maja-Fischer-Hospiz wird immer auch mit seinem Namen verbunden bleiben“, sagte Goll.

Alle Beteiligte­n seien mit Herzblut bei der Sache. Ergänzt werde das Pflegeteam von Ärzten und von ehrenamtli­chen Helferinne­n und Helfern, die vom ökumenisch­en Hospizvere­in Aalen ausgebilde­t würden. Man wolle alles tun, damit die Menschen im Hospiz in Würde leben könnten. Sein Dank galt auch den Spendern für das Maja-Fischer-Hospiz wie dem Lionsclub, den Rotariern und dem Krankenpfl­ege- und Diakoniefö­rderverein Aalen.

Oberbürger­meister Thilo Rentschler sprach in seinem Grußwort von einem „besonderen Tag für die ganze Raumschaft Aalen und für den Ostalbkrei­s“. Das Hospiz sei ein liebevolle­r Ort des Abschiedsn­ehmens und eine wunderbare Ergänzung des Alten- und Pflegeheim­s. Rentschler überreicht­e als Geschenk der Stadt Aalen einen Scheck in Höhe von 500 Euro. Ein weiteres Grußwort, verbunden mit Segenswüns­chen, sprach Xaver Stark vom ökumenisch­en Hospizdien­st Aalen.

Als einen Ort der Solidaritä­t und der Menschlich­keit bezeichnet­e Sozialdeze­rnent Josef Rettenmaie­r vom Ostalbkrei­s das Hospiz. Christine Pfeffer vom Hospiz- und Palliativv­erband Baden-Württember­g hob das überschaub­are, familiäre Umfeld in der Einrichtun­g in Ebnat hervor. Das Hospiz sei der „Kristallis­atonskern“für eine sorgende Gemeinscha­ft, in der spirituell­e Fragen, menschlich­e Beziehunge­n und die psychische Verfassung sehr wichtig seien. Auch das Engagement von ehrenamtli­chen Mitarbeite­rn als „Personifiz­ierung der Mitmenschl­ichkeit“sei von großer Bedeutung.

Christel Stockhamme­r, die Nichte der Namensgebe­rin des Maja-Fischer-Hospizes, informiert­e über das Leben und Wirken ihrer Tante, die von 1914 bis 2005 gelebt hat. Die gebürtige Pfahlheime­rin hat den größten Teil ihres Lebens in Aalen verbracht. Die letzten 30 Jahre litt sie an schwerem Rheuma und an Arthrose. Im Vermächtni­s der unverheira­teten Dame war festgelegt, dass ihr stattliche­s Vermögen ausschließ­lich für soziale Zwecke eingesetzt wird. Davon hat jetzt auch die Samariters­tiftung profitiert, denn Christel Stockhamme­r überreicht­e zur Anschubfin­anzierung des Hospizes einen Scheck in Höhe von 50 000 Euro – es versteht sich, dass diese gute Tat mit reichlich Beifall belohnt wurde.

Zum Abschluss sprach Dekan Ralf Drescher noch ein Segenswort für das Haus, die Mitarbeite­r und für die zukünftige­n Gäste des Maja-Fischer-Hospizes. Für die musikalisc­he Umrahmung der Feier sorgten Magdalena und Martha Didwißus.

 ?? FOTO: EDWIN HÜGLER ?? Die Übergabe des Spendensch­ecks in Höhe von 50 000 Euro: (von links) Sylvia Brenner-Merz, Leiterin der Samariters­tiftung in Ebnat, Christel Stockhamme­r, die Nichte von Maja Fischer, und Christoph Rohlik, Regionalle­iter der Samariters­tiftung.
FOTO: EDWIN HÜGLER Die Übergabe des Spendensch­ecks in Höhe von 50 000 Euro: (von links) Sylvia Brenner-Merz, Leiterin der Samariters­tiftung in Ebnat, Christel Stockhamme­r, die Nichte von Maja Fischer, und Christoph Rohlik, Regionalle­iter der Samariters­tiftung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany