Streit im Stammwerk in Untertürkheim führt zu Produktionsausfällen
Der Streit um die künftige Ausrichtung des Daimler-Stammwerks Stuttgart-Untertürkheim legt Teile der Produktion lahm. Nachdem der örtliche Betriebsrat die Genehmigung von Überstunden vom 1. Juli
an verweigert hatte, sagte das Management für diesen Samstag die Frühschicht in der E-Klasse-Produktion im Sindelfinger Werk ab. Sindelfingen bekommt Bauteile aus Untertürkheim. Betriebsrat und Unternehmen verhandeln derzeit darüber, wie das Stammwerk, in dem unter anderem Motoren und Achsen gefertigt werden, künftig in die Produktion von Elektroautos eingebunden werden soll. „Ich kann es verstehen, dass die Belegschaft momentan Angst um Arbeitsplätze hat“, sagte Werksleiter Frank Deiß. Er versicherte aber, dass die Jobs der dort Beschäftigten durch den Wandel nicht gefährdet seien. Oberstes Ziel sei, die Batterieproduktion nach Untertürkheim zu holen. Zu- gleich gehe er davon aus, dass das elektrische Antriebssystem zumindest vorerst von Zulieferern komme und daher nicht am Standort entwickelt und produziert werde – genau das ist dem Betriebsrat allerdings wichtig. Auch die vom Unternehmen verlangte Teilnahme der Beschäftigten an Qualifizierungen außerhalb der Arbeitszeit wollen die Arbeitnehmervertreter nicht akzeptieren. Das Werk Untertürkheim hat 19 000 Beschäftigte. (lsw)