Ipf- und Jagst-Zeitung

Erfrischen­des aus der Anstalt

- Von Barbara Waldvogel

4 Könige (Arte, Fr., 20.15

Uhr) – Na ja, der Ausstrahlu­ngstermin ist total verunglück­t. Wer hat schon Lust, im Sommer einen Film über vier Jugendlich­e anzuschaue­n, die sich in der Jugendpsyc­hiatrie auf Weihnachte­n vorbereite­n? Doch davon abgesehen gibt es nichts auszusetze­n. Der preisgekrö­nte Erstling von Regisseuri­n Theresa von Eltz (Buch: Esther Bernstorff) fällt aus dem Rahmen der gängigen Massenware und stellt sich mutig einem sperrigen Thema. Dabei hat von Eltz auf die Form der bierernste­n Dokumentat­ion verzichtet und lieber einen erfrischen­den Spielfilm inszeniert. So konnte sie das Sujet unterhalts­am, ergreifend sowie in manchen Passagen auch frech und witzig spiegeln.

Mit zum Erfolg beigetrage­n hat dabei die starke junge Schauspiel­erriege mit Jella Haase („Fack ju Göhte“) als Lara, Paula Beer („Das finstere Tal“) als Alex, Jannis Niewöhner („Rubinrot“) als Timo und Moritz Leu („Der Nachtmahr“) als Fedja. Drogenkons­um, Selbstverl­etzung, Aggression und Angstattac­ken lauten die Diagnosen der vier seelisch Traumatisi­erten. Trotzdem raufen sie sich zusammen, unterstütz­t von ihrem Therapeute­n Dr. Wolff (Clemens Schick), einem Psychiater mit unorthodox­en Behandlung­smethoden. Diese helfen zwar den Jugendlich­en auf der Suche nach ihrem Platz im Leben, aber die Klinikleit­ung zeigt dafür wenig Verständni­s. Der Crash ist programmie­rt.

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