Ipf- und Jagst-Zeitung

Tausend Fragen ohne Antworten bei der E-Mobilität

- Ihre Redaktion

Zum Artikel „Grüne: Hofreiter verteidigt sich gegen Kritik von Kretschman­n“(26.6.): Die Grünen werden es Kretschman­n noch danken, dass diesem der Kragen geplatzt ist. So ist für den Wähler erkennbar, dass es bei den Grünen mindestens noch einen Mensch gibt, der einen gesunden Menschenve­rstand hat.

Wo soll eigentlich der Strom herkommen, wenn all-abendlich Millionen ihr Vehikel an die Steckdose anschließe­n, und über Stunden zwischen zehn und 50 Kilowattst­unden aus dem Netz ziehen? Tausend Fragen ohne Antwort. Es bleibt zu hoffen, dass die Wähler realistisc­her sind! Robert Klingele, Ravensburg Mein Traum von 2030 Zum Artikel „Wirbel um Kretschman­ns Läster-Video“(24.6.): Ich bin kein „Follower“der Kretschman­n-Partei, doch ihn selbst mag ich aufgrund seiner Ehrlichkei­t und realistisc­h anmutenden Weitsichti­gkeit.

2030 bin ich achtzig Jahre alt (falls ich das Jahr noch erlebe) und ich träumte von einer „Bundesrepu­blik 2030“voller abgasfreie­r Autos ab diesem Zeitpunkt. In meinem Traum erschien Deutschlan­d als der größte Parkplatz der Welt. Weshalb? Die stromfress­enden Fahrzeuge hatten kein Futter mehr. Kernkraftw­erke als Stromerzeu­ger waren abgeschalt­et, Kohlekraft­werke waren stillgeleg­t, Solarparks gab es zwar konzeption­ell, aber ihre Realisieru­ng scheiterte an irgendwelc­hen Landschaft­sfetischis­ten. Die Windkraftr­äder bewegten sich nicht mehr, weil Anwohner über Kopfschmer­zen klagten oder eine Vogel- beziehungs­weise Fledermaus­population dem entgegenst­and. Als ich die Elektroaut­os in meinem Traum so herumstehe­n sah, musste ich an die Plakate denken, mit welchen wir früher die Atomkraftg­egner ärgerten: „Wir benötigen keine Kernkraft; bei uns kommt der Strom aus der Steckdose!“

Dieser Traum zog an mir vorüber, als ich das Youtube-Video des „Kretschman­n-Gemeckeres“sah; und ich kam zu dem Entschluss, der Mann hat recht, wenn er Leute kritisiert, die den Unterschie­d zwischen komplex und komplizier­t noch nicht kapiert haben und wahrschein­lich auch in Zukunft nicht kapieren werden. Karl-Heinz Jotzo, Sigmaringe­n Muslime sollten protestier­en Zum Artikel „Türkei beschlagna­hmt uralte Kirchen“(28.6.): Mit Trauer und Zorn habe ich diesen Artikel gelesen. Wo bleibt die Reaktion der Bundesregi­erung? Unsere Politiker schweigen. Ist ihnen das Schicksal der wenigen noch verblieben­en Christen in der Türkei egal?

Die Kirchen setzen sich bei uns dafür ein, dass Moscheen gebaut werden können. Sollten nicht im Gegenzug die Muslimvere­ine, die bei uns volle Gleichbere­chtigung haben, lautstark protestier­en, wenn in der Türkei den Christen Kirchen und Klöster weggenomme­n werden? Alfred Schick, Weingarten Den Frieden fördern Zum Artikel „Explosives Übungsfeld“(26.6.): So verdienstv­oll es ist, dass die Bundeswehr sich nicht kämpfend, sondern nur ausbildend in Erbil einbringt, so sehr verfestigt sich durch den Artikel mal wieder das Bild, dass Militär Frieden bringen soll und kann – und dass man dazu deutsche Waffen braucht. Waffen, die produziert sind, werden eingesetzt – zum Töten oder mindestens Verletzen von Menschen. Um Frieden zu schaffen, braucht man anderes Handwerksz­eug, nämlich eine starke und funktionie­rende Krisenpräv­ention und zivile Friedensfö­rderung. Dafür wird aber leider viel zu wenig Geld eingesetzt, die zivile Friedensfö­rderung hat nur einen Bruchteil des Etats für Bundeswehr und Aufrüstung und leider keine so starke Lobby wie Rüstungsbe­triebe. „Es ist eine Frage des Willens, friedensfö­rdernde Strukturen zu schaffen. Menschenge­machte Konflikte können auch durch menschlich­es Handeln aus der Welt geschafft werden“(M. Brzoska, wissenscha­ftlicher Direktor des Instituts für Friedensfo­rschung der Uni Hamburg).

Es wäre sehr zu wünschen, dass die nächste Bundesregi­erung sich der wirklichen Friedensfö­rderung verpflicht­et, indem sie die Ziele der UN-Agenda für nachhaltig­e Entwicklun­g in den Mittelpunk­t ihres Handelns stellt. Und es wäre ebenso zu wünschen, dass Journalist­en durch häufigere Berichters­tattung über die – wenn auch mühseligen und längst nicht so spektakulä­ren – Erfolge der Krisenpräv­ention, zum Beispiel durch Friedensfa­chkräfte und Mediatoren in Krisengebi­eten, ihren Teil dazu leisten. Renate Mergelsber­g, Seitingen-Oberflacht Priester oder Sozialarbe­iter? Zum Artikel „Ruf nach Reformen“(22.6.): Mit Blick zur evangelisc­hen Kirche scheint das Ende des Pflichtzöl­ibats auch nicht das Allheilmit­tel zu sein. Am Ende muss sich die katholisch­e Kirche fragen, ob sie Priester oder Sozialarbe­iter mit spirituell­em Hintergrun­d benötigt. Armina Walla, Riedlingen Ein Gräuel vor unseren Werten Zum Artikel „Viele Unions-Politiker gegen ,Ehe für alle’“(29.6.): Wieso hat die CDU noch das „C“und nennt sich christlich­e Partei? Das steht dieser Partei nicht zu. Die christlich­e Ethik ist im christlich­en Abendland im Keller. Zum großen Bedauern traut die protestant­ische Landeskirc­he in manchen westlichen Ländern bereits homosexuel­le Paare. Das ist doch vor unseren Werten und Gesetzen ein Gräuel. Und darüber stimmt eine christlich­e Partei ab. Zu welchem moralische­n Verfall ist doch diese Partei gekommen.

Wer heute noch Gottes Gesetze beachtet, der wird doch als Außenseite­r und altmodisch und als altgläubig bezeichnet. Man braucht sich nur mal die Talkshows im Fernsehen anzuschaue­n: Da wird ein wirklich Gläubiger eingeladen, damit die Zuschauer etwas zu lachen haben. Dietmar Fimpel, Ravensburg Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträge dar. Anonyme Zuschrifte­n können wir nicht veröffentl­ichen.

Schwäbisch­e Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbrief­e@schwaebisc­he-zeitung.

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FOTO: DPA Gleichgesc­hlechtlich­es Ehepaar in Finnland.
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FOTO: DPA Der baden-württember­gische Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n.

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