Mapal kann mehr als Zylinderkopf
Hersteller von Präzisionswerkzeugen hat seinen Umsatz seit 2010 nahezu verdoppelt
- Mapal wächst weiter. Der Hersteller von Präzisionswerkzeugen hat seinen Umsatz seit 2010 nahezu verdoppelt. Der Gruppenumsatz lag 2016 bei 575 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Das Ergebnis zeigt, dass wir mit unseren Projekten und der Ausrichtung des Unternehmens auf dem richtigen Weg sind“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Dieter Kress bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.
Sehr gut lässt sich 2017 an. Die Zuwachsrate liege im zweistelligen Bereich, ließ Dieter Kress durchblicken. Das Umsatzziel fürs laufende Jahr bezifferte er auf 610 Millionen Euro.
Die Elektromobilität gewinnt an Bedeutung. Damit verliert der Verbrennungsmotor an Bedeutung. Das betrifft auch Mapal. Angst indes macht weder Dieter Kress noch seinem Sohn Jochen diese Entwicklung. Man müsse sich eben wappnen. Das tut der Hersteller von Präzisionswerkzeugen, der sich auf seinem Gebiet als Technologieführer sieht. Wenn es bei der Bearbeitung von Bauteilen um hohe Genauigkeit geht, bietet Mapel eine Lösung an. So sei beim Bau eines Elektromotorengehäuses eine noch höhere Präzision gefordert als beim Gehäuse für einen Verbrennungsmotor, sagte Jochen Kress. Er räumte allerdings ein, dass bei einem mit Elektromotor betriebenen Fahrzeug weit weniger Teile mechanisch zu bearbeiten seien. Der Markt für die zerspanende Industrie wird daher also eher schrumpfen. Jochen Kress rechnet andererseits damit, dass das autonome Fahren die Mobilität fördert und die Autoproduktion deshalb weiter wächst. Dennoch werde diese Entwicklung die Ausfälle auf dem Motorenmarkt mittelbis langfristig ausgleichen können, versucht er eine realisische Einschätzung.
Mapal ist deshalb dabei, sich neue Märkt zu erschließen. Die Luftfahrt gehört dazu. Werkzeuge für die Brillenglasfertigung und die Produktion von Handygehäusen hat das Aalener Unternehmen ebenfalls in seinem Portfolio. „Wir stellen uns auf neue Bauteile und neue Branchen ein“, sagte Jochen Kress. „Mapal kann nicht nur Zylinderkopf.“
Mehrheit an Adico in Südkorea
Seine Technologieführerschaft untermauert das Unternehmen mit seinem Engagement in Foschung und Entwicklung. Acht Prozent des Umsatzes gab Mapal 2016 dafür aus. 34 Millionen wurden für Investitionen locker gemacht. Das sei nicht so viel gewesen, sagte Seniorchef Dieter Kress. Gebaut hat Mapal in Altenstadt und an seinen Standorten in China, Korea, Mexiko und den USA. Erst im Januar wurde die Firma Becker Diamantwerkzeuge an die Ceratizit-Gruppe verkauft. Dagegen hat Mapal die Mehrheit an Adico in Südkorea übernommen. Das sichere Mapal den Zugang zum Schneidstoff Diamant, erläuterte Dieter Kress.
Mit dem Umsatz ist die Zahl der Mitarbeiter um vier Prozent gestiegen. Von 4800 auf knapp 5000 Mitarbeiter weltweit. In Deutschland sind inzwischen rund 3400 Mitarbeiter für die Mapal-Gruppe tätig. Das war übrigens auch die Zahl der Mitarbeiter, die das Unternehmen 2010 an allen seinen Standorten beschäftigt hat. Wert legt Mapal auf eine gute Ausbildung. Dafür sprechen die fast 300 Auszubildenden weltweit, 130 davon am Standort Aalen. 1000 Mitarbeiter wurden im vergangenen Jahr an der Mapal-Akademie in Aalen geschult. Diese Schulung auch von Mitarbeitern ausländischer Töchter schaffe Wachstum, ist sich Dieter Kress sicher.