Ausschuss steht zu Betreuungsplan
Durch den Geburtenanstieg kommen auf den Haushalt erhebliche Mehrkosten zu
(lem) Das Thema war reihum durch die Ortschaftsräte gegangen: Wegen der steigenden Geburtenzahlen in Aalen müssen die Kinderbetreuungsplätze ausgebaut, aufgestockt und manche Einrichtung komplett neu gebaut werden. Nun ging der Kinderbetreuungsplan „AKITA + 2025“in den Kultur-, Bildungsund Finanzausschuss, der Gemeinderat wird wohl am 20. Juli einen Knopf dran machen. Denn dass die Stadt das Thema vorausschauend und zügig aufgriff und das Amt für Soziales die nicht ganz einfache Thematik übersichtlich dokumentiert hat, stieß im Ausschuss auf viel Wohlwollen.
Wegen der gestiegenen Geburtenzahlen muss die Stadt die Betreuungsplätze korrigieren: Bei den U3Kindern werden 117 benötigt, das sind 12 Krippengruppen. Zuvor war man von 80 Plätzen und acht Gruppen ausgegangen. Für Ü3-Kinder werden sogar 371 Plätze (19 Gruppen) benötigt, ursprünglich waren es 160 Plätze und acht Gruppen. Diese Zahlen, so der Oberbürgermeister, seien aber „nicht in Stein gemeißelt.“Denn es gebe die „Unbekannten“: Gibt es überhaupt für die Familien genug Wohnungen, Bauplätze, bleiben sie in Aalen und wie werden sich die Flüchtlingszahlen entwickeln, wer bekommt eine Duldung, Anerkennung und kann einen Familiennachzug geltend machen? Die Situation, so Thilo Rentschler, sei in Aalen zudem anders als in „kompakten“Städten: Vor allem in der Kernstadt sei der Kinderbetreuungsbedarf groß, nicht ganz so groß sei er in den ländlichen Stadtbezirken.
Bürgermeister Karl-Heinz Ehrmann fasst die Situation so zusammen: Es gibt einen „ganz ordentlichen Ausbaubedarf“, den könne und werde man aber auffangen. Es gehe um Kinder, also um die Zukunft der Stadt. Die „zweite Seite der Medaille“sei aber die der finanziellen Auswirkung auf die Stadt Aalen: Der Mehrbedarf schlägt bei der U3-Betreuung mit 400 000 Millionen Euro, bei der Ü3-Betreuung mit 1,7 Millionen Euro zu Buche.
Für Günter Höschle (CDU) ist die Stadt mit diesem Maßnahmenkatalog „auch zukünftig ein verlässlicher Partner für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, auch Bernhard Ritter (Freie Wähler Aalen) sieht die Stadt jetzt an „einem Punkt, an dem wir glücklich in die Zukunft schauen können.“
Der Anstieg des Bedarfs sei so nicht zu erwarten gewesen, sagte Petra Pachner (SPD). Sie erkundigte sich nach der Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher. Man werde, so Ehrmann, eine Offensive mit den Schulen und allen Zuständigen im Sozialbereich starten, um mehr Mitarbeiter in den Betreuungseinrichtungen zu gewinnen. Dazu zähle auch eine entsprechende Bezahlung, um diesen Beruf attraktiver zu machen. Deshalb habe der Gemeinderat kürzlich die Elternbeiträge erhöht.
Dem fortgeschriebenen AKITAKinderbetreuungsplan stimmte der Ausschuss einstimmig zu. Allerdings mit einem Zusatz: Die Stadt will nun prüfen, ob in Waldhausen eine zusätzliche Einrichtung gebaut werden kann, eventuell bei der Schule.