Arbeitswelt wird sich dramatisch ändern
Landrat Pavel: Digitalisierung bedeutet eine Veredelung der Produkte
(tu) - Die Arbeitswelt wird sich nach Ansicht mancher Beobachter dramatisch ändern, die Massenproduktion werde digitalisiert. „Darauf müssen wir uns einstellen, sonst haben wir ein Problem“, hat Landrat Klaus Pavel in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Kreistagsausschusses für Arbeit und Grundsicherung gesagt. Anlass war ein Fazit der Arbeitsmarktkonferenz Ende Mai im Landratsamt.
Digitalisierung bedeute eine Veredelung der Produkte, habe ihm ein Unternehmer gesagt, berichtete Pavel. Dafür brauche es aber Menschen, die dies können. Daher müsse der Kreis noch mehr in seine beruflichen Schulen investieren, denn die Wirtschaft werde dies einfordern, sagte Pavel. Künftig werde es jedes Jahr eine große Arbeitsmarktkonferenz geben, kündigte Pavel an, außerdem kleinere Teilarbeitsmarktkonferenzen.
Bereits nach der ersten Konferenz hatte Pavel das Resümee gezogen, Bildung müsse noch stärker am Thema Digitalisierung ausgerichtet werden. Insbesondere für den Facharbeiterbereich sollten noch mehr Angebote an den beruflichen Schulen in Zusammenarbeit mit den Industrieund Handwerksbetrieben platziert werden. Für Menschen, die der erste Arbeitsmarkt nicht oder nicht mehr aufnehme, werde ein sozialer Arbeitsmarkt benötigt. Und schließlich sei auch aus Sicht der Wirtschaft eine geregelte Zuwanderung auf den Arbeitsmarkt unabdingbar, weswegen eine entsprechende politische Positionierung überlegt werden sollte.
Die duale Ausbildung müsse in der Öffentlichkeit den gleichen Stellenwert bekommen wie ein Studium, forderte im Ausschuss Herbert Hieber (SPD). Auch brauche es eine geregelte Zuwanderung auf den Arbeitsmarkt. Nicht nur digitale, sondern auch soziale Kompetenzen seien nötig, damit die Menschen miteinander kommunizieren können und eine anerkennende Kultur leben, konstatierte Rolf Siedler (Grüne).