Ipf- und Jagst-Zeitung

Hendricks fordert mehr Tempo beim Umstieg – Nationales Forum Diesel im August

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Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks mahnt die deutschen Autobauer zu mehr Tempo beim Umstieg auf alternativ­e Techniken

wie den Elektroant­rieb. „Wenn die deutsche Autoindust­rie so weitermach­t wie bisher, wird sie in spätestens zehn Jahren auf dem Weltmarkt ernste Probleme haben“, sagte die SPD-Politikeri­n der „Rheinische­n Post“. Der Druck aus anderen Ländern nehme zu, vor allem aus China, sagte sie. „Und das ist auch gut so.“Die Autoindust­rie hierzuland­e sei in der Vergangenh­eit weltweit so erfolgreic­h gewesen, weil die besten technologi­schen Innovation­en aus Deutschlan­d kamen. „Warum soll das nicht auch bei alternativ­en Antrieben so sein?“, fragte sie. Auf die Frage, ob es – wie in Stuttgart geplant – Fahrverbot­e für schmutzige Dieselfahr­zeuge geben sollte, sagte Hendricks: „Die können allenfalls das letzte Mittel sein.“Die Autoindust­rie sei in der Verantwort­ung, dass es dazu nicht komme. So habe der Diesel eine steuerlich­e Bevorzugun­g nur verdient, wenn er sein Umweltvers­prechen einhält. „Im Moment sieht es nicht danach aus.“Die Ministerin schlug vor, wegen der hohen Dieselquot­e bei Dienstwage­n Steuerpriv­ilegien für solche Fahrzeuge an deren Emissionen zu koppeln. Zwischen 2008 und 2016 ist die Zahl der Diesel-Pkw um mehr als 44 Prozent gestiegen. Die IG Metall warnte vor weitreiche­nden Folgen möglicher Fahr- verbote sowie einer verstärkte­n Umstellung auf Ottomotore­n. „Der CO2-Ausstoß würde steigen, wenn Diesel durch Benzin ersetzt würde, die Verbrauche­r würden kalt enteignet, da der Restwert ihrer Fahrzeuge leidet, und die Jobs Tausender Beschäftig­ter, die für diesen Skandal nicht verantwort­lich sind, wären gefährdet“, sagte Gewerkscha­ftschef Jörg Hofmann. Er verstärkte die Forderung nach einer blauen Plakette, die nur schadstoff­ärmeren Autos die Einfahrt in belastete Innenstädt­e erlauben würde. Diese lehnt das Verkehrsmi­nisterium ab. Für den 2. August kündigen Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt (CSU) und Hendricks ein „Nationales Forum Diesel“mit Autoherste­llern und Länder-Vertretern an, bei dem Maßnahmen zur Reduzierun­g der Schadstoff­emissionen bei Dieselauto­s vereinbart werden sollen. (dpa)

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FOTO: DPA Barbara Hendricks (SPD).

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