Knorr-Bremse wehrt sich gegen Anschuldigung von Haldex
Übernahmestreit verschärft sich – Münchner sprechen von einem „verantwortungslosen Schritt“
(dpa/sz) - Der Streit zwischen dem Bremsenhersteller Knorr-Bremse und dem von ihm umworbenen Nutzfahrzeug-Zulieferer Haldex nimmt an Schärfe zu. Haldex hatte zunächst weitere Zweifel veröffentlicht, dass die zuständigen Kartellbehörden die Übernahme durch Knorr-Bremse genehmigen würden und führte dazu eine Rückmeldung der Aufseher aus den USA an. Knorr-Bremse wies dies zurück und nannte das Vorgehen des Haldex-Verwaltungsrats „eigennützig und einen verantwortungslosen Schritt, um den Kartellfreigabeprozess zu behindern“. Dies stelle „einen offensichtlichen Versuch dar, den Entscheidungen der Behörde vorzugreifen, Unsicherheit unter den Aktionären zu schaffen und das Angebot zu untergraben“.
Der schwedische Haldex-Konzern führte unter anderem bestimmte Bremsentypen, Ventile und ABS als Bereiche an, in denen sich seine Geschäfte mit denen von KnorrBremse überschnitten. Die Münchner sehen hingegen in der Rückmeldung des US-Justizministeriums kein Hindernis für die Übernahme. Vielmehr ziele das Unternehmen bei der Vorbereitung für mögliche Auflagen der Behörde auf genau die richtigen Produktbereiche. Das Unternehmen wolle daher weiter darauf hinarbeiten, dass die Übernahme genehmigt wird. Man wolle „gemeinsam mit Haldex profitabel wachsen“.
Haldex hatte die Übernahmeofferte von Knorr-Bremse anfangs unterstützt, sich Ende Juni aber dagegen gewandt. Als Grund führte das Unternehmen erhebliche Bedenken der europäischen Marktwächter an. Knorr-Bremse wollte umgerechnet rund 583 Millionen Euro für Haldex zahlen.