Ipf- und Jagst-Zeitung

Gottesdars­tellungen in der Kunst

Bis zum 20. August ist die Ausstellun­g „Ecce Homo“im Fränkische­n Museum zu sehen

- Von Peter Tippl

- Mit „Ecce Homo – Gottesbild­er in der zeitgenöss­ischen Kunst“wird im Fränkische­n Museum in Feuchtwang­en noch bis 20. August im Rahmen des „Feuchtwang­er Kunstsomme­rs“eine facettenre­iche Ausstellun­g mit Gemäldelei­hgaben aus dem Museum am Dom Würzburg gezeigt.

„Ausgezeich­net und beeindruck­end“wird im Gästebuch des Fränkische­n Museums die kleine, aber feine Ausstellun­g von Gottesbild­ern beschriebe­n. Die Ausstellun­g „Ecce Homo“(Seht, ein Mensch) möchte sich laut Dr. Maria Wüstenhage­n vom Kulturbüro Feuchtwang­en auf die Spur der Gottesdars­tellungen in der Kunst des 20. Jahrhunder­ts begeben, die künstleris­chen Aspekte des Gottesbild­es aufzeigen und den Menschen als Bezugspunk­t in den Kunstwerke­n sichtbar werden lassen.

Eine kleine Gratwander­ung

Sich Bilder von Gott zu machen gilt als kleine Gratwander­ung, denn in der jüdisch-christlich­en Religion besteht begründet durch die zehn Gebote ein Verbot, Gott darzustell­en. Mit der Menschwerd­ung Gottes in Jesus Christus wird dies durchbroch­en und Gott erhält ein menschlich­es Gesicht – das eines Mannes aus Israel.

Die in Feuchtwang­en gezeigte Kunst aus dem Museum am Dom Würzburg geht noch einen Schritt weiter und demonstrie­rt künstleris­che Freiheit. Ausdruckss­tarke Bilder wie die „Demütigung“von Ulrich Hachulla oder die Variatione­n von Peter Vogt mit Pieta-Motiven und verschränk­ten Händen sind zu sehen, eine raumgreife­nde Installati­on inmitten der Ausstellun­g und wuchtige Bilder, die zum intensiven Betrachten und sich Beschäftig­en einladen.

Sehr unterschie­dlich sind die Darstellun­gen, mal konkret und fast plakativ, manchmal erkennt der Betrachter das „Gottesbild“nur auf den zweiten Blick. Suchende, Neugierige, die sich für den Glauben interessie­ren oder auch nur für zeitgenöss­ische Kunst, seien die Besucherkl­ientel der Ausstellun­g bisher, weiß Museumslei­terin Susanne Klemm zu berichten, die nach Vereinbaru­ng auch gerne Besucher durch die Ausstellun­g führt.

Im Reformatio­nsjahr kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu. „Wer’s glaubt wird selig?!“lautet der Titel einer Ausstellun­g ab Samstag, 16. September, über Formen des Aberglaube­ns in Geschichte und Gegenwart. Martin Luther wandte sich entschiede­n gegen Reliquienk­ult oder Aberglaube­n, hielt sich aber in der Bevölkerun­g hartnäckig.

Zur aktuellen Ausstellun­g „Ecce Homo“bietet der Kunstsomme­r noch ergänzende Veranstalt­ungen an. Am Freitag, 14. Juli, findet ab 18 Uhr bei freiem Eintritt ein Vortrag von Professor Klaus-Peter Jörns über „notwendige Abschiede“statt und „Kunst mit Sahnehäubc­hen“wird am Sonntag, 23. Juli, von 14 Uhr bis 18 Uhr angeboten. Entspannt durch die Ausstellun­g schlendern und bei dampfendem Kaffee und einem Stück Kuchen die Bilder betrachten und dies alles musikalisc­h begleitet von Schülern der Musikschul­e. Der Feuchtwang­er Kunstsomme­r glänzt mit einem abwechslun­gsreichen Programm und hat für jede Interessen­slage ein passendes Angebot.

Zum Schluss noch ein aufschluss­reicher Blick ins Gästebuch der Ausstellun­g „Ecce Homo“: „Eine tolle, ansprechen­de und nachdenkli­ch stimmende Ausstellun­g, der wir viele Besucher wünschen.“

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FOTO: PETER TIPPL Museumslei­terin Susanne Klemm lädt zu einer ausführlic­hen Betrachtun­g der Werke ein.

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