Sieger-Köder-Museum zeigt Lithografien zur Bibel
Sonderausstellung mit Werken von Wilhelm Geyer und Karl-Heinz Knoedler
- Lithografien zur Bibel von Wilhelm Geyer sind zurzeit unter dem Titel „Sinnbilder“in der Sonderausstellung „Kunst im Blauen Zimmer“im Sieger-Köder-Museum zu sehen. Kombiniert werden sie mit frühen Werken des Ellwanger Künstlers Karl-Heinz Knoedler. Beide Künstler treten zusammen in einen Dialog. Die Ausstellung im Rahmen der Veranstaltungsreihe Kulturinitiative Sommer in der Stadt geht bis zum 30. September.
„Sie legte das Kind in eine Krippe, da in der Herberge kein Platz für sie war“, steht auf einer der Lithografien zu Christi Geburt geschrieben. „Er ist auferstanden. Er ist nicht hier. Seht den Ort, wo sie ihn hingelegt haben“, heißt es auf einem anderen Steindruck zu Jesu Auferstehung. Die beeindruckenden Lithografien stammen aus den Jahren 1930 und 1931.
Der Ulmer Maler, Grafiker und Glasmaler Wilhelm Geyer, der von 1900 bis 1968 lebte, war ein Künstler des Expressiven Realismus und einer der bedeutendsten Vertreter der religiösen Kunst des 20. Jahrhunderts. Und er war ein Freund der Familie Scholl. Die Familie Scholl ist bekannt durch die Geschwister Hans und Sophie Scholl von der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“im Nationalsozialismus.
Drei ganz frühe Drucke
Für Ellwangen spielt Geyer ebenfalls eine Rolle, denn der Künstler fertigte im Jahr 1950 die Glasfenster für die Liebfrauenkapelle der Basilika. „Geyer hat 900 Glasfenster gemalt für unheimlich viele Kirchen im In- und Ausland“, berichtet der Kurator des Sieger-Köder-Museums, Professor Willibald Bezler. In der Ausstellung werden deshalb auch Entwürfe von Glasfenstern gezeigt, und in einer Vitrine sind Glasfenster von Wilhelm Geyer zu sehen.
Ergänzt werden die Werke von Wilhelm Geyer durch Arbeiten von Karl-Heinz Knoedler. Der Ellwanger Maler wurde 1926 in Ludwigsburg geboren und starb im Jahr 2000 in Ellwangen. Zu sehen sind zum einen drei ganz frühe Drucke mit eindeutig spirituellem Hintergrund. Dieser spirituelle Hintergrund ist aber auch bei Knoedlers ausgestellten farbenfrohen Kosmogrammen aus den Jahren 1970/1971 wahrzunehmen, bei denen der Maler einen ganz reduzierten Stil wählte, um Gedanken zu bündeln. „Knoedler verlässt den abstrakten Expressionismus und beschränkt sich auf das Zeichenhafte, auf einfache Linien und Formen und knallt die Farben hart und kantig nebeneinander“, erklärt Willibald Bezler die Stilrichtung Hard Edge (Harte Kante). Das Sieger-Köder-Museum ist werktags, außer Montag, von 14 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 10.30 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter Telefon 07961 / 3250 und im Internet unter www.siegerkoeder-museum.de