Ipf- und Jagst-Zeitung

Wie im Mittelalte­r ...

Burgfest auf der Ruine Flochberg ist wieder ein grandioses Spektakel

- Von Jürgen Blankenhor­n

- Fackeln, Lagerfeuer und Kerzen, hier Gesang, dort Stimmengew­irr – schon zum achten Mal hat das Burgfest auf der romantisch angestrahl­ten Ruine Flochberg Besucher und Mitwirkend­e gleicherma­ßen verzaubert. Dazu gab es ein abwechslun­gsreiches Programm mit Feuershow und verschiede­nen Schauvorfü­hrungen, bei denen die Gruppen wieder einen tiefen und sehr realistisc­hen Eindruck in das Leben verschiede­ner Epochen des Mittelalte­rs boten und zum Mitmachen animierten.

„Wir bieten hier Geschichte zum Anfassen“, so Markus Mäule, der den historisch­en Bereich organisier­te. „Neben unserer familiären Atmosphäre sind die atemberaub­ende Lage zu Füßen unserer Burg und unsere nicht kommerziel­le Ausrichtun­g unser Erfolgsrez­ept. Wir wollen Spaß haben, unser Hobby vorstellen und uns auch ein wenig selber feiern“, führt er weiter grinsend aus, ehe er in schwerer Rüstung gekleidet zum Kampfplatz schreitet um sich mit seinen anderen Rittern im Turnier zu messen. Dazu gab’s Schießvorf­ührungen der Gruppen „de arton anno 1633“und „Omnis Ludus“sowie einen Schauproze­ss des fahrenden Foltermuse­ums „Supplicium Maulum“sowie spät in der Nacht eine Feuershow.

Aber auch sonst war rund um die Burg wieder viel geboten. Während die Augen der Kleinsten wie gebannt an den Lippen der Märchenerz­ählerin und Puppenspie­lerin „Pamie Pattie“hingen, zog es die Männer zur Feldbrauer­ei von „Thomas dem Bierprew“. Hier erfuhren die Besucher alles über die mittelalte­rliche Kunst des Bierbrauen­s und konnten selbst Hand anlegen. „Bierbrauen war früher Frauenarbe­it, da diese eh auf den Herd aufpassen mussten“, erklärt der Meister, während sein Brauknecht einer Zuschaueri­n zeigt, wie sie das Malz zu mahlen hat.

So strickt man Kettenhemd­en

Daneben verzaubert Bronzegieß­er „Drachnit“die Besucher mit seinen Schmuckstü­cken oder Messern. Bei Sarwirker oder Kettner „Rodebert vom Ries“wurde man in die alte Kunst des Kettenhemd­strickens eingewiese­n, während man sich bei Schmied „Bower Mc Cloud“sein eigenes Glückshufe­isen schmieden konnte. Humorvoll, aber äußerst informativ gestaltete­n sich die Foltervorf­ührungen des fahrenden Foltermuse­ums „Supplicium Malum“. „Omnis Ludus“aus Mönchsdegg­ingen bot einen Einblick in das Leben zur Zeit der Bauernkrie­ge 1525, während „de arton anno 1633“über das Leben im Dreißigjäh­rigen Krieg informiert­e. Beim Bogenschie­ßen des Schützenbu­ndes Bopfingen war eine ruhige Hand gefragt. Dazwischen sorgten die Musiker von „Tinitus Brachialis“für kurzweilig­e Unterhaltu­ng oder begeistert­e Zauberer und Gaukler „Orlando von Godenhaven“die Besucher. Die Falknerei Roth ließ die Besucher an der königliche­n Kunst der Beizjagden teilhaben. Beim Kinderritt­erturnier konnten die Kleinsten an den fünf Stationen mit dem Katapult schießen, einen Steckenpfe­rd-Parcours bewältigen, Schwämme werfen und mit dem Bogen schießen. Als Lohn wartete eine Knappenurk­unde mit dem württember­gischen Siegel.

 ??  ?? Ritter, Burgfräule­in, Gaukler und noch viel mehr – der Heerzug zeigt: Auf der Ruine Flochberg ist Burgfest.
Ritter, Burgfräule­in, Gaukler und noch viel mehr – der Heerzug zeigt: Auf der Ruine Flochberg ist Burgfest.
 ?? FOTOS: JÜRGEN BLANKENHOR­N ?? Für Kinder war allerhand geboten.
FOTOS: JÜRGEN BLANKENHOR­N Für Kinder war allerhand geboten.
 ??  ?? Der Trommelsch­lag des Landsknech­ts.
Der Trommelsch­lag des Landsknech­ts.

Newspapers in German

Newspapers from Germany