Wie im Mittelalter ...
Burgfest auf der Ruine Flochberg ist wieder ein grandioses Spektakel
- Fackeln, Lagerfeuer und Kerzen, hier Gesang, dort Stimmengewirr – schon zum achten Mal hat das Burgfest auf der romantisch angestrahlten Ruine Flochberg Besucher und Mitwirkende gleichermaßen verzaubert. Dazu gab es ein abwechslungsreiches Programm mit Feuershow und verschiedenen Schauvorführungen, bei denen die Gruppen wieder einen tiefen und sehr realistischen Eindruck in das Leben verschiedener Epochen des Mittelalters boten und zum Mitmachen animierten.
„Wir bieten hier Geschichte zum Anfassen“, so Markus Mäule, der den historischen Bereich organisierte. „Neben unserer familiären Atmosphäre sind die atemberaubende Lage zu Füßen unserer Burg und unsere nicht kommerzielle Ausrichtung unser Erfolgsrezept. Wir wollen Spaß haben, unser Hobby vorstellen und uns auch ein wenig selber feiern“, führt er weiter grinsend aus, ehe er in schwerer Rüstung gekleidet zum Kampfplatz schreitet um sich mit seinen anderen Rittern im Turnier zu messen. Dazu gab’s Schießvorführungen der Gruppen „de arton anno 1633“und „Omnis Ludus“sowie einen Schauprozess des fahrenden Foltermuseums „Supplicium Maulum“sowie spät in der Nacht eine Feuershow.
Aber auch sonst war rund um die Burg wieder viel geboten. Während die Augen der Kleinsten wie gebannt an den Lippen der Märchenerzählerin und Puppenspielerin „Pamie Pattie“hingen, zog es die Männer zur Feldbrauerei von „Thomas dem Bierprew“. Hier erfuhren die Besucher alles über die mittelalterliche Kunst des Bierbrauens und konnten selbst Hand anlegen. „Bierbrauen war früher Frauenarbeit, da diese eh auf den Herd aufpassen mussten“, erklärt der Meister, während sein Brauknecht einer Zuschauerin zeigt, wie sie das Malz zu mahlen hat.
So strickt man Kettenhemden
Daneben verzaubert Bronzegießer „Drachnit“die Besucher mit seinen Schmuckstücken oder Messern. Bei Sarwirker oder Kettner „Rodebert vom Ries“wurde man in die alte Kunst des Kettenhemdstrickens eingewiesen, während man sich bei Schmied „Bower Mc Cloud“sein eigenes Glückshufeisen schmieden konnte. Humorvoll, aber äußerst informativ gestalteten sich die Foltervorführungen des fahrenden Foltermuseums „Supplicium Malum“. „Omnis Ludus“aus Mönchsdeggingen bot einen Einblick in das Leben zur Zeit der Bauernkriege 1525, während „de arton anno 1633“über das Leben im Dreißigjährigen Krieg informierte. Beim Bogenschießen des Schützenbundes Bopfingen war eine ruhige Hand gefragt. Dazwischen sorgten die Musiker von „Tinitus Brachialis“für kurzweilige Unterhaltung oder begeisterte Zauberer und Gaukler „Orlando von Godenhaven“die Besucher. Die Falknerei Roth ließ die Besucher an der königlichen Kunst der Beizjagden teilhaben. Beim Kinderritterturnier konnten die Kleinsten an den fünf Stationen mit dem Katapult schießen, einen Steckenpferd-Parcours bewältigen, Schwämme werfen und mit dem Bogen schießen. Als Lohn wartete eine Knappenurkunde mit dem württembergischen Siegel.