Ohnmacht im Aufzug
Anlage im Parkhaus Spitalstraße bleibt ein Dauerärgernis – Vier Frauen bleiben am Montag hier stecken
- Der Aufzug des Parkhauses Spitalstraße ist und bleibt ein Ärgernis. Immer wieder ist er die vergangenen Jahre ausgefallen. Die Hoffnung der Stadtwerke war groß, dass nach der Komplettsanierung der Anlage, die vergangene Woche abgeschlossen wurde, endlich Ruhe einkehrt. Doch davon kann nicht die Rede sein. Am Montagabend hatte der Aufzug mal wieder einen Aussetzer. Vier Frauen blieben gegen 19 Uhr in ihm stecken. Befreit wurden sie aus ihrer misslichen Lage schließlich von der Aalener Feuerwehr. Zwei Frauen wurden anschließend ins Ostalb-Klinikum transportiert.
Ihren Feierabend haben sich die vier Frauen am Montagabend sicherlich anders vorgestellt. Rund 40 Minuten mussten sie in dem gläsernen Aufzug bis zu ihrer Rettung ausharren. Und das bei den schwülen Temperaturen. Zwei Frauen ging es sogar so schlecht, dass sie wegen Kreislaufproblemen an Ort und Stelle versorgt werden mussten, sagt Marc Sachsenmaier, Leiter der DRK-Rettungsleitstelle, auf Nachfrage der „Aalener Nachrichten“. Anschließend seien die beiden ins Ostalb-Klinikum transportiert worden.
Eine Frau war schon ohnmächtig
Der Notruf, den die Frauen im Fahrstuhl betätigt haben, schlug gegen 19 Uhr bei den Aalener Stadtwerken oder vielmehr auf dem Handy des diensthabenden Mitarbeiters auf. Da es zwei Frauen gesundheitlich nicht gut gegangen sei, habe er unter 112 die Aalener Feuerwehr und den Rettungsdienst alarmiert, erzählt der Kommandant der Aalener Feuerwehr, Kai Niedziella. Der Alarm sei um 19.17 Uhr eingegangen. Acht Minuten später sei die Feuerwehr mit vier Mann, einem Einsatzleitwagen und einem Hilfeleistungslöschfahrzeug vor Ort gewesen. Der Mitarbeiter der Stadtwerke sei kurze Zeit später eingetroffen und habe im Technikraum versucht, den Aufzug wieder in Gang zu bringen, damit die Frauen diesen ebenerdig verlassen können. Da allerdings eine Frau laut Niedziella bereits bewusstlos gewesen sei, sei rasches Handeln gefragt gewesen. „Insofern haben wir sofort die Türe geöffnet und die Betroffenen herausgeholt.“Dabei geholfen hätten auch zwei Bürger. „Um 19.35 Uhr war der Einsatz für uns beendet“, sagt Niedziella.
Geschockt und betrübt über den Vorfall zeigt sich der Chef der Stadtwerke, Cord Müller. Er hofft, dass es vor allem den beiden gesundheitlich angeschlagenen Frauen wieder besser geht. „Wir werden versuchen, mit allen Vier Kontakt aufzunehmen, um uns bei ihnen zu entschuldigen.“Wie es dazu kommen konnte, dass der Fahrstuhl stecken geblieben ist, kann sich Müller nicht erklären. „Die Anlage ist praktisch nagelneu und wurde erst vergangene Woche am 4. Juli durch den TÜV abgenommen. Mit dem Ergebnis, dass alles in Ordnung ist.“
Im Zuge der Sanierung der Aufzugsanlage, die im November vergangenen Jahres in Angriff genommen und in einem zweiten Bauabschnitt vom 19. Juni bis 5. Juli diesen Jahres vollendet wurde, sei auch ein spezielles Modul nachgerüstet worden. Dieses gewährleiste, dass der Aufzug bei einer Störung bis zur nächsten Etage fährt, sich hier die Tür öffnet und man somit aussteigen kann. „Und in diese Notfunktion haben wir wegen der Sicherheit unserer Kunden viel Geld investiert“, sagt Müller. Umso ärgerlicher sei es, dass diese am Montag nicht funktioniert hat. Trotz der Abnahme des TÜVs.
Verärgert ist Müller auch, weil es am vergangenen Wochenende bereits eine Störung der Aufzugsanlage gegeben habe. Deshalb habe am Montagnachmittag ein Monteur der Herstellerfirma die Anlage gewartet und kontrolliert. Daraufhin habe er den Aufzug wieder freigegeben, weil alles in Ordnung gewesen sei. Und dann hängen rund zweieinhalb Stunden später vier Frauen hier fest. Für Müller ein Unding.
Aufzug bleibt vorerst gesperrt
Seit dem Vorfall ist der Aufzug im Parkhaus Spitalstraße gesperrt. „Wir beauftragen jetzt einen Gutachter, um zu klären, wie es zu der Störung kam“, sagt Müller. Bis dahin bleibt die Anlage gesperrt.