Ipf- und Jagst-Zeitung

70-Jähriger soll Neunjährig­e mehrfach missbrauch­t haben

Angeklagte­r verweigert vorerst seine Aussage vor dem Landgerich­t Ellwangen

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(tu) - Schwerer sexueller Missbrauch eines Kindes in sechs Fällen lautet der Vorwurf, wegen dem sich seit Dienstag ein 70-Jähriger aus Aalen vor der Jugendschu­tzkammer des Landgerich­ts Ellwangen unter Vorsitz von vorsitzend­em Richter Bernhard Fritsch verantwort­en muss. Für die Verhandlun­g sind drei Sitzungsta­ge anberaumt.

Staatsanwa­lt Jens Weise hielt dem Mann, der aus der Haft zur Verhandlun­g vorgeführt wurde, vor, er habe sich im vergangene­n und in diesem Jahr insgesamt sechs Mal an der neunjährig­en Enkelin seiner Lebensgefä­hrtin vergangen. Der Beschuldig­te machte von seinem Recht Gebrauch und verweigert­e zumindest vorerst Angaben vor Gericht. Auch das Mädchen konnte nicht gehört werden. Die Mutter hatte dies verweigert mit der Begründung, eine Vernehmung vor Gericht könne eine weitere Traumatisi­erung ihrer Tochter zur Folge haben. Daher sahen sich die Verfahrens­beteiligte­n hinter verschloss­enen Türen die Videoaufna­hmen von der richterlic­hen und polizeilic­hen Anhörung des Kindes an.

Auch vom weiteren Verfahren wurde die Öffentlich­keit in weiten Teilen ausgeschlo­ssen, da nach Ansicht des Gerichts schutzwürd­ige Interessen der Betroffene­n überwiegen. Am Nachmittag sollten Mutter und Schwester des Mädchens sowie eine Sachverstä­ndige Diplompsyc­hologin ebenfalls in nichtöffen­tlicher Verhandlun­g aussagen.

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