Ipf- und Jagst-Zeitung

Vier Optionen für den Windpark

Windpark Rosenberg Süd: Petitionsa­usschuss fällt heute vermutlich eine Entscheidu­ng

- Von Alexandra Rimkus

(ij) - Der Petitionsa­usschuss des Landtags befasst sich am heutigen Donnerstag ein weiteres Mal mit dem Windpark Rosenberg Süd. Ausgang offen. Es gibt vier Optionen, wie es nach dieser Sitzung mit den Plänen für den Winpark weitergehe­n kann.

- Der Petitionsa­usschuss des Landtags befasst sich heute ein weiteres Mal mit dem Windpark Rosenberg Süd. Ausgang offen. Es gibt vier Optionen, wie es nach dieser Sitzung weitergehe­n kann.

Option 1:

Der Petition der Bürgerinit­iative (BI) „Windkraft mit Vernunft – Rosenberg Süd“wird heute „nicht abgeholfen“, sprich der Petitionsa­usschuss weist die Einwände der BI zurück. Danach erginge eine entspreche­nde Empfehlung des Gremiums an den Landtag, der über die Petition abschließe­nd entscheide­n muss und dabei in der Regel stets den Empfehlung­en des Petitionsa­usschusses folgt.

Den Gegnern des Windparks bliebe in diesem Fall nur noch der Klageweg. Da die Rosenberge­r BI kein eingetrage­ner Verein ist, kann sie nicht selbst juristisch gegen den Windpark vorgehen, sehr wohl aber ihre Mitglieder. Dazu zählt auch ein Anwohner aus Matzengehr­en, der im Rahmen eines Eilantrags beim Verwaltung­sgericht Stuttgart (VWG) in diesen Tagen einen sofortigen Baustopp beantragt hat. Die Entscheidu­ng des VWG über diesen Antrag steht aktuell noch aus.

Ob eventuell noch weitere Klagen von Mitglieder­n eingereich­t werden, sei zum jetzigen Zeitpunkt offen, hieß es am Mittwoch aus Kreisen der BI. Zum einen müsse die BI dazu vorab ihre Unterstütz­er anhören; da unter Umständen weitere Geldmittel eingesamme­lt werden müssten. Zum anderen wolle man gerne die juristisch­e Bewertung der 94 Widersprüc­he zum Bauvorhabe­n abwarten, die beim Landratsam­t eingegange­n sind und derzeit dem Regierungs­präsidium Stuttgart zur Bearbeitun­g vorliegen.

Option 2:

Der Petition wird abgeholfen; sprich der Petitionsa­usschuss stellt sich auf die Seite der BI. Auch dann wird die Angelegenh­eit zur abschließe­nden Entscheidu­ng an den Landtag überwiesen. Folgt das Plenum der Empfehlung des Ausschusse­s, was zu erwarten ist, werden die Landesregi­erung beziehungs­weise ihre Ministerie­n dazu aufgeforde­rt, den ganzen Vorgang noch einmal intensiv zu prüfen und neu aufzuarbei­ten. Dazu hat die Regierung zwei Monate Zeit. Danach muss sie dem Landtag berichten, welche Schritte mit welchem Ergebnis eingeleite­t worden sind.

Dass behördlich­e Genehmigun­gen nach einer erfolgreic­h eingereich­ten Petition von der Landesregi­erung wieder kassiert werden, kommt, laut „grober Einschätzu­ng“des Petitionsb­üros, allerdings „eher selten“vor.

Option 3:

Die Entscheidu­ng über die Rosenberge­r Petition wird vom Ausschuss heute zum fünften Mal vertagt, weil offene Fragen nach wie vor nicht zufriedens­tellend beantworte­t sind.

Eine nochmalige Vertragung wäre ein durchaus ungewöhnli­cher Vorgang. Denn normalerwe­ise wird im Petitionsa­usschuss zügig entschiede­n. Trotzdem ist es nicht ganz unwahrsche­inlich, dass das Gremium auch heute zu keinem abschließe­nden Urteil kommt. Bei dem öffentlich­en Anhörungst­ermin am vergangene­n Montag in Rosenberg hatte der Obmann des Ausschusse­s, Karl Zimmermann (CDU), angedeutet, dass das Gremium eigentlich mehr Zeit bräuchte, um alle von der BI angemahnte­n Aspekte im Genehmigun­gsverfahre­n bis auf den Grund beleuchten zu können.

Die Mitglieder der BI wünschen sich dagegen ausdrückli­ch ein Ende der Hängeparti­e, da sich der Vorgang im Ausschuss sonst womöglich noch bis nach den Sommerferi­en hinzieht – während gleichzeit­ig die Arbeiten am Windpark unverminde­rt weiterlauf­en.

Option 4:

Denkbar ist auch, dass der Ausschuss der Rosenberge­r Petition lediglich in Teilen abhelfen wird, in anderen Teilen nicht. Auch in diesem Fall liegt die abschließe­nde Entscheidu­ng dann beim Landtag. Die Reaktion der BI auf diesen Fall hängt von den Details des Beschlusse­s ab.

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FOTO: RIM Beim Vorort-Termin in dieser Woche in Hinterbran­d: Die Vorsitzend­e des Petitionsa­usschusses, Beate Böhlen (Grüne) und der Obmann des Ausschusse­s, Karl Zimmermann (CDU, rechts) werfen gemeinsam mit Michael Soukup von der EnBW einen Blick in die...

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