Wohnen, Mobilität und Gesundheit beschäftigen Senioren
Bürgerworkshop in Abtsgmünd zum seniorenpolitischen Gesamtkonzept des Ostalbkreises
(an) - Im Rathaus Abtsgmünd hat ein Bürgerworkshop zum seniorenpolitischen Gesamtkonzept des Ostalbkreises stattgefunden. Das Konzept des Landkreises soll konkret auf die Belange der Gemeinden abgestimmt werden. Rund 30 Interessenten beteiligten sich in den Arbeitsgruppen zu den Themen Wohnen, Mobilität und Gesundheit.
Das seniorenpolitische Gesamtkonzept wurde dem Kreistag 2016 im Entwurf vorgestellt. Die Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung (AfA) aus München hat hierzu 13 Handlungsfelder erarbeitet. Nun geht es um die konkrete Umsetzung in den Kommunen. Abtsgmünd ist die Modellgemeinde für Kommunen ab 5000 Einwohnern.
Als Auftaktveranstaltung hatte die Gemeinde zu einer öffentlichen Runde mit allen Beteiligten und Interessierten geladen. Bürgermeister Armin Kiemel sagte, dass sich die Gemeinde bereits 2015 mit einem eigenen Seniorenentwicklungsplan auf den Weg gemacht habe, um den Interessen und Belangen der Senioren nachzukommen. In der Zwischenzeit wurde bereits ein Seniorenrat gegründet, die Pflegeberatung angeboten und ein Fahrdienst eingerichtet.
Ärztliche Versorgung rückt verstärkt in den Fokus
Sozialdezernent Josef Rettenmaier vom Landratsamt Ostalbkreis hob hervor, dass der frühere Kreispflegeplan nun seniorenpolitisches Gesamtkonzept heißt. Man habe erkannt, dass die Pflege nur ein Teilbereich ist und viele Punkte wie Mobilität und ärztliche Versorgung verstärkt in den Fokus rücken. Aus diesem Grund habe man ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept bei der AfA in Auftrag gegeben.
Von 13 Handlungsfeldern hatte die Gemeinde Abtsgmünd drei ausgewählt, um diese Themenbereiche im Workshop zu diskutieren. Je nach Interesse konnten sich die Senioren in den Arbeitsgruppen Wohnen, Mobilität und Gesundheit einbringen.
In der Arbeitsgruppe „Wohnen zu Hause und alternative Wohnformen“ergab sich aus der Diskussion, dass in der Gemeinde Abtsgmünd Bedarf an barrierefreien Wohnungen bestehe und das Augenmerk mehr auf barrierefreies Bauen gerichtet sein solle. Auch junge Bauherren und Architekten sollen dahingehend sensibilisiert werden. Des Weiteren ergaben sich Anregungen wie zum Beispiel die Schaffung von Hilfeleistungen für zu Hause. Dies könne über die Nachbarschaftshilfe oder auch über eine so genannte „Taschengeldbörse“umgesetzt werden. Bei der Taschengeldbörse verdienen sich Jugendliche ein zusätzliches Taschengeld, indem sie zum Beispiel für ältere Menschen Rasenmähen oder einkaufen gehen.
Die zweite Arbeitsgruppe diskutierte rund um das Thema „Mobilität“. Großes Thema war hier der Fahrdienst Abtsgmünd. Was kann getan werden, um den Fahrdienst bei den Senioren bekannter zu machen und wie kann man weitere ehrenamtliche Fahrer hierfür begeistern. Unter anderem ging es auch um Stolperfallen und gefährliche Situationen im Straßenverkehr in Abtsgmünd sowie um fehlende öffentliche und rollstuhlgerechte Toiletten.
Und eine weitere Arbeitsgruppe erarbeitete Anregungen zu dem Thema „Gesundheit, Prävention und hausärztliche Versorgung“. Man kam zu dem Ergebnis, dass die körperliche und geistige Beschäftigung sehr wichtig sei und dass speziell für ältere Menschen ein Seniorenstammtisch oder Spielenachmittag angeboten werden könne. Wichtig sei auch die ärztliche Versorgung in Abtsgmünd. Hier geht es sowohl um die hausärztliche, als auch um die fachärztliche Betreuung.