Cash-Trapping: Trio verhaftet
Bande hat Geldautomaten in der Region manipuliert und Tausende Euro erbeutet
(an) - Ermittler der Kriminalpolizei Dillingen sind jetzt einem rumänischen Diebes-Trio auf die Spur gekommen, die mittels der CashTrapping Methode Bankautomaten manipuliert hatten. Gleich gelagerte Fälle hat es am 22. Juni auch in Neresheim gegeben. Darüber hinaus wurden in Aalen weitere Cash-Trapping Fälle bekannt. Das Trio wurde am 6. Juli nachmittags bei einer größer angelegten Polizeiaktion in BadenWürttemberg durch die Kripo Aalen festgenommen.
Das so genannte Cash Trapping bezeichnet eine besondere Form des Diebstahls an Geldautomaten. Über den Geldausgabeschacht wird ein täuschend echter Verschluss geklebt. Dieser Verschluss ist innen mit einer Klebefolie versehen. Diese verhindert, dass das Geld ausgegeben oder wieder vom Automaten eingezogen wird - die Geldscheine bleiben buchstäblich im Ausgabeschacht kleben.
Der Geldautomat funktioniert einwandfrei, der Bankkunde kommt nur nicht an sein abgehobenes Geld, da der Geldauswurf nicht geöffnet wird. Stattdessen erscheint nach einer Weile der Hinweis auf eine Störung. Die meisten Kunden verlassen daraufhin die Bank, um ihr Glück an einem anderen Geldautomaten zu versuchen. Dann ist für den Dieb die Gelegenheit gekommen - er kann die Blende wieder entfernen und mit den darin festgeklebten Scheinen verschwinden.
Die drei Rumänen (25 / 25 und 42 Jahre alt) mit Wohnsitz in BadenWürttemberg bzw. Osnabrück sind dringend tatverdächtig, im Bereich Nördlingen, Reimlingen, Möttingen, Bissingen und Donauwörth im Zeitraum vom 5. bis 10. Juni in insgesamt acht Fällen mit dieser Masche insgesamt rund 3500 Euro bei verschiedenen Geldinstituten erbeutet zu haben. In den angrenzenden Präsidien Ulm, Reutlingen und Aalen kam es vom 24. bis 30. Juni zu weiteren, insgesamt 26 zwischenzeitlich bekannten Fällen mit noch höherem Beuteschaden.
Überwachungskameras ausgewertet
Anhand von Lichtbildern der Überwachungskameras in den Banken, konnten die beiden 25-Jährigen zu allen 34 Fällen zugeordnet werden. Ein unbeteiligter Zeuge fotografierte außerdem geistesgegenwärtig mit seinem Handy das Täterfahrzeug, da ihm das Fahrzeug und das Verhalten der beiden Insassen merkwürdig vorkam. Anhand weiterer präsidiumsübergreifender Ermittlungen konnten die Täter schließlich identifiziert werden, wobei der 42-jährige Rumäne offenbar als Fahrer agierte.
Neben dem benutzten Tatfahrzeug wurden auch die Wohnungen der Rumänen durchsucht. Hierbei konnten diverse Beweismittel sichergestellt werden. Das Trio wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen dem Ermittlungsrichter in Augsburg vorgeführt, der die Haftbefehle wegen schweren Bandendiebstahls tags darauf eröffnete und in Vollzug setzte. Die Drei sitzen seitdem in verschiedenen Justizvollzugsanstalten in Bayern ein.