Gebühren für Musikschule steigen
Gruppenunterricht kostet künftig 44 Euro – Auch die Unterrichtsdauer soll sich ändern
- Am Mittwoch haben Musikschulleiter Moritz von Woellwarth und Stadtkämmerin Sabine Heidrich dem Kulturausschuss die geplante Gebührenerhöhung für Einzelund Gruppenunterricht an der städtischen Musikschule vorgestellt. Auch Oberbürgermeister Karl Hilsenbek warb für den „ausgewogenen“Vorschlag. Die Erhöhung tue weh, sei aber notwendig und vertretbar. „Die Musikschule muss uns auch etwas wert sein“, so der OB.
Moritz von Woellwarth, seit zwei Monaten als Leiter der städtischen Musikschule Johann Melchior Dreyer im Amt, betonte deren Bedeutung als harter Standortfaktor und Grundstein elementarer Musikerziehung. Rund 700 Schüler wurden 2016 von 16 festangestellten Lehrern und 13 Honorarkräften unterrichtet. Im vergangenen Jahr wirkte die Schule an rund 60 Veranstaltungen mit.
Um das hochwertige und breit gefächerte Bildungsangebot aufrechtzuerhalten und angesichts steigender Personal- und Sachkosten die Einnahmesituation zu verbessern, sei eine moderate Gebührenerhöhung unumgänglich. Betriebswirtschaftlich kostendeckend für 45 Minuten Unterricht, so Heidrich, wären 208 Euro. Zuletzt wurden die Gebühren 2010 angehoben. 2011 beschloss der Gemeinderat einen Deckungsgrad von 60 Prozent durch Elternbeiträge und Landeszuweisungen. Dieser verringerte sich kontinuierlich auf rund 53 Prozent.
Während die Gebühren für musikalische Früherziehung und Grundausbildung um einen Euro (von 30 auf 31 Euro, ermäßigt von 27 auf 28 Euro) moderat ansteigen, soll der Instrumentalund Gesangsunterricht in Gruppen von zwei Schülern zehn Euro mehr kosten (44 Euro, bisher 34 Euro, ermäßigt 35 Euro, bisher 26,50 Euro). 30 Minuten Einzelunterricht sollen statt bisher 64 nun 75 Euro kosten (ermäßigt 62 , bisher 53 Euro).
Zweites Kind kostet 85 Prozent weniger
Der unentgeltliche Einzel-EinstiegsInstrumentalunterricht (15 Minuten) soll mit 37 Euro (ermäßigt 31 Euro) zu Buche schlagen. Die Geschwisterermäßigung soll für das zweite Kind 85 Prozent, für das dritte und jedes weitere Kind 75 Prozent betragen. Der Familienpass ermöglicht nach wie vor Abzüge von bis zu 45 beziehungsweise 65 Prozent. Im Einzelfall kann nach Vorlage von Einkommensnachweisen (Steuerbescheid) zugunsten sozial schwacher Familien entschieden werden.
Parallel sollen sich die Unterrichtszeiten ändern. Die kleinste Einheit von bisher 12,5 Minuten für Einstiegs-Instrumentalunterricht soll auf 15 Minuten angehoben werden. Aus bisher 25 Minuten für Instrumentalund Gesangsunterricht Einzel und Gruppen sollen 30 Minuten werden. Der Unterricht Musikzwerge, Instrumentalund Gesangsunterricht in Gruppen bis fünf Schülern sowie Einzelunterricht soll 50 Minuten dauern (bisher 45 Minuten).