Abele-Merz: Es wird kein massiver Anbau
Kirchengemeinderat Sankt Maria befasst sich am Samstag erneut mit den Sanierungs- und Umbauplänen
- Am Samstag befasst sich der Kirchengemeinderat Sankt Maria in einer halbtägigen Klausur erneut mit den Sanierungs- und Umbauplänen. Das Gremium tagt dabei vor Ort, also in den Büroräumen der Kirchengemeinde. Zur Sprache kommen sollen dabei auch die Einwendungen, die Initiatoren einer Unterschriftenaktion unter dem Motto „Hände weg von der Marienkirche“vorgebracht haben. Die neu gewählte zweite Vorsitzende des Gremiums, Christine Abele-Merz, will ihre Kritik zwar ernst nehmen, sagt aber auch, es gehe nur um Räume für niederschwellige Angebote. „Es wird kein massiver Anbau werden, wie offenbar unterstellt wird.“
Christine Abele-Merz betont im Gespräch mit den „Aalener Nachrichten“das Recht jedes Gemeindemitglieds, seine Meinung zu äußern. Allerdings finde sie es schade, dass die Unterschriftenaktion Unruhe in die Gemeinde bringe zu einem Zeitpunkt, zu dem sich der Kirchengemeinderat ohnehin nochmals mit der Angelegenheit befassen wolle. Zwar seien die Zuschussanträge in Abstimmung mit der Diözese zum Stichtag 31. Mai gestellt worden. Die Gemeinde habe aber noch bis 15. August Zeit, sie abzuändern. Klar sei nämlich, dass man die Planungen für den dritten und vierten Bauabschnitt ohnehin nochmals überprüfen müsse.
Jetzt ist die Kirche dran
So zeichne sich zum Beispiel ab, dass man möglicherweise ein Büro weniger brauchen werde als ursprünglich geplant. Außerdem müsse man mit Mehrkosten – keine Unsummen, wie Abele-Merz betont – rechnen. Während es im ersten und zweiten Bauabschnitt um Sanierung und Umbau des Gemeindehauses gegangen sei, sei nun das Gotteshaus an der Reihe. In der Kirche müssen beispielsweise Fenster und Heizung erneuert werden. Außerdem soll es anstelle der bisherigen zwei Zugänge nur noch einen – barrierefreien – geben. Aus dem Windfang am bisherigen Zugang zur Kirche und den Büros soll ein Raum werden, der für zwanglose Treffen und für niederschwellige Angebote außerhalb des Gemeindehauses genutzt werden kann.
Zwei Strömungen
Christine Abele-Merz sagt, sie nehme in der Gemeinde zwei Strömungen wahr: Die eine denke eher zukunftsweisend und wolle beispielsweise einen weiteren Raum, während die andere die Kirche möglichst so belassen wolle, wie sie ist. Im Aufruf zur Unterschriftenaktion heißt es dazu, die Sanierungsmaßnahmen seien nötig gewesen, aber ein baulicher Eingriff in die völlig intakte Kirche und der Büroneubau seien blanker Luxus und könne allein im Hinblick auf 22 Millionen vom Hungertod bedrohte Sudanesen „nie und nimmer“verantwortet werden. Die Kosten für Sanierung und Umbau der Marienkirche samt einem Büroneubau davor würden auf über sechs Millionen Euro steigen, wird gemutmaßt.
Höchstens 5,1 Millionen
Christine Abele-Merz wehrt sich jedoch gegen die Bezeichnung „Anbau“beziehungsweise Neubau. „Das ist mir zu massiv. So wird das nicht“. Ebenso sei es eine Fehlinformation, von sechs Millionen Baukosten zu reden. „Davon war nie die Rede. Es geht höchstens um 5,1 Millionen.“Und von dieser Summe versuche man auch noch herunterzukommen.
Sollte es nicht zu einer Profanierung, also Entweihung, einem Abriss der Augustinuskirche und Verkauf des Grundstücks kommen, gegen die Pfarrer Wolfgang Sedlmeier sein Veto eingelegt hat, seien die Baumaßnahmen in Sankt Maria nicht gefährdet, unterstreicht Christine Abele-Merz. In der Seelsorgeeinheit Aalen allerdings könnte dies durchaus eine Rolle spielen. Denn die katholische Kirche müsse in Aalen 42 Gebäude und Gebäudeteile unterhalten – zu viele, um alles finanzieren zu können. Daher müsse sie sehen, was sie veräußern könne.