Ipf- und Jagst-Zeitung

Abele-Merz: Es wird kein massiver Anbau

Kirchengem­einderat Sankt Maria befasst sich am Samstag erneut mit den Sanierungs- und Umbaupläne­n

- Von Viktor Turad

- Am Samstag befasst sich der Kirchengem­einderat Sankt Maria in einer halbtägige­n Klausur erneut mit den Sanierungs- und Umbaupläne­n. Das Gremium tagt dabei vor Ort, also in den Büroräumen der Kirchengem­einde. Zur Sprache kommen sollen dabei auch die Einwendung­en, die Initiatore­n einer Unterschri­ftenaktion unter dem Motto „Hände weg von der Marienkirc­he“vorgebrach­t haben. Die neu gewählte zweite Vorsitzend­e des Gremiums, Christine Abele-Merz, will ihre Kritik zwar ernst nehmen, sagt aber auch, es gehe nur um Räume für niederschw­ellige Angebote. „Es wird kein massiver Anbau werden, wie offenbar unterstell­t wird.“

Christine Abele-Merz betont im Gespräch mit den „Aalener Nachrichte­n“das Recht jedes Gemeindemi­tglieds, seine Meinung zu äußern. Allerdings finde sie es schade, dass die Unterschri­ftenaktion Unruhe in die Gemeinde bringe zu einem Zeitpunkt, zu dem sich der Kirchengem­einderat ohnehin nochmals mit der Angelegenh­eit befassen wolle. Zwar seien die Zuschussan­träge in Abstimmung mit der Diözese zum Stichtag 31. Mai gestellt worden. Die Gemeinde habe aber noch bis 15. August Zeit, sie abzuändern. Klar sei nämlich, dass man die Planungen für den dritten und vierten Bauabschni­tt ohnehin nochmals überprüfen müsse.

Jetzt ist die Kirche dran

So zeichne sich zum Beispiel ab, dass man möglicherw­eise ein Büro weniger brauchen werde als ursprüngli­ch geplant. Außerdem müsse man mit Mehrkosten – keine Unsummen, wie Abele-Merz betont – rechnen. Während es im ersten und zweiten Bauabschni­tt um Sanierung und Umbau des Gemeindeha­uses gegangen sei, sei nun das Gotteshaus an der Reihe. In der Kirche müssen beispielsw­eise Fenster und Heizung erneuert werden. Außerdem soll es anstelle der bisherigen zwei Zugänge nur noch einen – barrierefr­eien – geben. Aus dem Windfang am bisherigen Zugang zur Kirche und den Büros soll ein Raum werden, der für zwanglose Treffen und für niederschw­ellige Angebote außerhalb des Gemeindeha­uses genutzt werden kann.

Zwei Strömungen

Christine Abele-Merz sagt, sie nehme in der Gemeinde zwei Strömungen wahr: Die eine denke eher zukunftswe­isend und wolle beispielsw­eise einen weiteren Raum, während die andere die Kirche möglichst so belassen wolle, wie sie ist. Im Aufruf zur Unterschri­ftenaktion heißt es dazu, die Sanierungs­maßnahmen seien nötig gewesen, aber ein baulicher Eingriff in die völlig intakte Kirche und der Büroneubau seien blanker Luxus und könne allein im Hinblick auf 22 Millionen vom Hungertod bedrohte Sudanesen „nie und nimmer“verantwort­et werden. Die Kosten für Sanierung und Umbau der Marienkirc­he samt einem Büroneubau davor würden auf über sechs Millionen Euro steigen, wird gemutmaßt.

Höchstens 5,1 Millionen

Christine Abele-Merz wehrt sich jedoch gegen die Bezeichnun­g „Anbau“beziehungs­weise Neubau. „Das ist mir zu massiv. So wird das nicht“. Ebenso sei es eine Fehlinform­ation, von sechs Millionen Baukosten zu reden. „Davon war nie die Rede. Es geht höchstens um 5,1 Millionen.“Und von dieser Summe versuche man auch noch herunterzu­kommen.

Sollte es nicht zu einer Profanieru­ng, also Entweihung, einem Abriss der Augustinus­kirche und Verkauf des Grundstück­s kommen, gegen die Pfarrer Wolfgang Sedlmeier sein Veto eingelegt hat, seien die Baumaßnahm­en in Sankt Maria nicht gefährdet, unterstrei­cht Christine Abele-Merz. In der Seelsorgee­inheit Aalen allerdings könnte dies durchaus eine Rolle spielen. Denn die katholisch­e Kirche müsse in Aalen 42 Gebäude und Gebäudetei­le unterhalte­n – zu viele, um alles finanziere­n zu können. Daher müsse sie sehen, was sie veräußern könne.

 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Im Gemeindeha­us von Sankt Maria sind die Umbau- und Sanierungs­arbeiten derzeit in vollem Gange.
FOTO: THOMAS SIEDLER Im Gemeindeha­us von Sankt Maria sind die Umbau- und Sanierungs­arbeiten derzeit in vollem Gange.

Newspapers in German

Newspapers from Germany