Ipf- und Jagst-Zeitung

Bahn reagiert auf Krise mit mehr Personal und Zügen

„Qualitätso­ffensive“gegen Unpünktlic­hkeit im Nahverkehr – Entschädig­ung für bestimmte Jahreskart­eninhaber

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(ume/lsw) - Angesichts der anhaltende­n Probleme im baden-württember­gischen Regionalve­rkehr verstärkt die Bahn-Tochter DB Regio ihr Management. Bernhard Weisser wird zum Chef Qualitätso­ffensive Baden-Württember­g ernannt, wie Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) und Berthold Huber, Vorstand Personenna­hverkehr des Staatskonz­erns, nach einem Gespräch am Freitag in Stuttgart mitteilten. Weisser war zuletzt Chef der S-Bahn in München.

Außerdem wurde am Freitag vereinbart:

Zusätzlich­e Loks und Waggons

sollen eingesetzt werden. Auf der besonders betroffene­n Filstalstr­ecke (Ulm-Stuttgart) soll ab September ein zusätzlich­er Doppelstoc­kzug die Lage entspannen. Hier ist die Taktung der Züge so hoch wie sonst nirgends im Land – was den Fahrplan häufig durcheinan­derbringt. Leistungen in Baden-Württember­g sollen auch durch die bayerische DB Regio erbracht werden. Bereits jetzt bedient das Personal von DB Regio Bayern die Strecken Würzburg – Stuttgart oder Nürnberg – Stuttgart. Weitere Streckenab­schnitte könnten hinzukomme­n. 30 zusätzlich­e Lokführer werden ● aus anderen Teilen Deutschlan­ds nach Baden-Württember­g geschickt. Geplant ist, dass die Bahn auch die ●

Werkstatt eines privaten Anbieters nutzen könne, um die eigene in Ulm zu entlasten. Darüber verhandelt der Konzern jetzt mit der Hohenzolle­rschen Landesbahn (Hechingen) und der Bodensee-Oberschwab­en-Bahn (Friedrichs­hafen). Jahreskart­eninhaber auf den von ● Verspätung­en und Zugausfäll­en besonders betroffene­n Strecken Filstalbah­n, Frankenbah­n (Stuttgart – Heilbronn – Würzburg) und Remsbahn (Stuttgart – Aalen) sollen einen Monatsbeit­rag erstattet bekommen –

wie genau, ist aber noch unklar. Für Pendler auf der Bodenseegü­rtelbahn (Lindau – Friedrichs­hafen – Radolfzell), wo es ebenfalls zu vielen Verspätung­en und Zugausfäll­en kommt, gilt das Angebot offenbar nicht. Der Fahrplanex­perte Gerhard ● Schnaitman­n, den das Land bereits im Frühjahr befristet zum „Qualitätsb­eauftragte­n“für den Schienenna­hverkehr berufen hatte, soll die DB Regio nun als Berater unterstütz­en.

Im Land kommt es seit Monaten immer wieder zu Zugausfäll­en oder Verspätung­en. Das führte zu Protesten der Pendler. Zuletzt war die Remsbahn besonders betroffen.

Verkehrsmi­nister Hermann hatte gedroht, die Bahn von künftigen Ausschreib­ungen im Nahverkehr auszuschli­eßen, wenn sich die Lage nicht bessert.

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FOTO: DPA Nahverkehr­szüge im Land waren zuletzt oft unpünktlic­h.

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