Mit quietschenden Reifen auf dem Schießwasen
Pferde reiten, Autorennen und Kistenrollen gehören zu den Stationen beim Kinderfest
- „Ich will gleich nochmal“, ruft ein kleiner Junge, schnappt seine Kiste und rennt zurück zum Aufstieg. Er hat den Satz gerade beendet, da schießt schon der nächste mit konzentrierter Miene mit seiner Box über die Rollen an ihm vorbei. „Kistenrollen“heißt die Station – eine von 33 beim 21. Kinderfest auf dem Ellwanger Schießwasen.
„Jetzt gehen wir aber mal weiter“, drängt mancher Elternteil seinen Nachwuchs. Der Laufzettel, den die Kinder und Jugendlichen am Stand des Jugendzentrums am Eingang bekommen, hat Platz für neun Stempel. „Wenn sie die gesammelt haben, dann bekommen sie eine Getränkeund eine Essensmarke“, sagt Nicole Bühler von der Stadtverwaltung Ellwangen. Sie betreut das Fest gemeinsam mit dem TSV, dem Jugendzentrum, den Schulen und der Schützengilde.
Beinahe 600 Kinder haben sich laut Bühler angemeldet. Eins davon – ein kleines Mädchen – versucht sich beim Autorennen. Bevor das Auto allerdings losfährt, fliegt schon die Fernsteuerung, und die Tränen kullern. Die Mama ist einige Schritte zu weit von der kleinen Rennpilotin weggegangen. Schnell ist diese aber auf dem Arm, beruhigt, und einen Stempel gibt’s trotzdem. Situation souverän von der Aufsicht gemeistert. Betreut werden die Stationen von den Ellwanger Schülern. „Die Schulen unterstützen die Aktion schon lange“, sagt Bühler.
Die Kinder würden für das Fest auch extra früher aus dem Unterricht entlassen. Die Stationen werden jedes Jahr vom Jugendzentrum entworfen. „Es gibt viele verrückte und unterschiedliche Sachen.“Einen Kletterbaum, Kutsche fahren, den Stadtlauf, das Zwergentaxi, ein Einkaufswagenrennen und viele weitere. Mehr als 100 Ehrenamtliche agieren für das Kinderfest hinter den Kulissen, so Bühler weiter.
Traditionelles Elchschießen ist nicht mehr wegzudenken
Nicht mehr wegzudenken sei das Elchschießen im Schützenhaus. Aber nicht die Tiere stehen als Ziele im Schützenhaus – die Jungen und Mädchen schießen mit der Armbrust Ringe auf Schützenscheiben. „Das ist schon Tradition.“
Bereits am Mittwoch, beim Probeschießen, hätten die Fünft- und Sechstklässler den richtigen Umgang mit der Waffe gelernt. „Das ist einfach etwas Besonderes. Das gibt es im Alltag nicht“, sagt Bühler. Nur zwei Ringe unterscheiden Schützenkönigin und -könig. Julienne Schuck von der Buchenberschule hat 26 Ringe geschossen, Deniz Hajrulah vom Peutinger-Gymnasium 28. Beide besuchen die sechste Klasse.