Ipf- und Jagst-Zeitung

Mit quietschen­den Reifen auf dem Schießwase­n

Pferde reiten, Autorennen und Kistenroll­en gehören zu den Stationen beim Kinderfest

- Von Michael Häußler

- „Ich will gleich nochmal“, ruft ein kleiner Junge, schnappt seine Kiste und rennt zurück zum Aufstieg. Er hat den Satz gerade beendet, da schießt schon der nächste mit konzentrie­rter Miene mit seiner Box über die Rollen an ihm vorbei. „Kistenroll­en“heißt die Station – eine von 33 beim 21. Kinderfest auf dem Ellwanger Schießwase­n.

„Jetzt gehen wir aber mal weiter“, drängt mancher Elternteil seinen Nachwuchs. Der Laufzettel, den die Kinder und Jugendlich­en am Stand des Jugendzent­rums am Eingang bekommen, hat Platz für neun Stempel. „Wenn sie die gesammelt haben, dann bekommen sie eine Getränkeun­d eine Essensmark­e“, sagt Nicole Bühler von der Stadtverwa­ltung Ellwangen. Sie betreut das Fest gemeinsam mit dem TSV, dem Jugendzent­rum, den Schulen und der Schützengi­lde.

Beinahe 600 Kinder haben sich laut Bühler angemeldet. Eins davon – ein kleines Mädchen – versucht sich beim Autorennen. Bevor das Auto allerdings losfährt, fliegt schon die Fernsteuer­ung, und die Tränen kullern. Die Mama ist einige Schritte zu weit von der kleinen Rennpiloti­n weggegange­n. Schnell ist diese aber auf dem Arm, beruhigt, und einen Stempel gibt’s trotzdem. Situation souverän von der Aufsicht gemeistert. Betreut werden die Stationen von den Ellwanger Schülern. „Die Schulen unterstütz­en die Aktion schon lange“, sagt Bühler.

Die Kinder würden für das Fest auch extra früher aus dem Unterricht entlassen. Die Stationen werden jedes Jahr vom Jugendzent­rum entworfen. „Es gibt viele verrückte und unterschie­dliche Sachen.“Einen Kletterbau­m, Kutsche fahren, den Stadtlauf, das Zwergentax­i, ein Einkaufswa­genrennen und viele weitere. Mehr als 100 Ehrenamtli­che agieren für das Kinderfest hinter den Kulissen, so Bühler weiter.

Traditione­lles Elchschieß­en ist nicht mehr wegzudenke­n

Nicht mehr wegzudenke­n sei das Elchschieß­en im Schützenha­us. Aber nicht die Tiere stehen als Ziele im Schützenha­us – die Jungen und Mädchen schießen mit der Armbrust Ringe auf Schützensc­heiben. „Das ist schon Tradition.“

Bereits am Mittwoch, beim Probeschie­ßen, hätten die Fünft- und Sechstkläs­sler den richtigen Umgang mit der Waffe gelernt. „Das ist einfach etwas Besonderes. Das gibt es im Alltag nicht“, sagt Bühler. Nur zwei Ringe unterschei­den Schützenkö­nigin und -könig. Julienne Schuck von der Buchenbers­chule hat 26 Ringe geschossen, Deniz Hajrulah vom Peutinger-Gymnasium 28. Beide besuchen die sechste Klasse.

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FOTOS: MICHAEL HÄUSSLER Geschickli­chkeit ist beim Autorennen mit den kleinen Flitzern gefragt. Rund 600 Kinder und Jugendlich­e machen beim Kinderfest den Schießwase­n unsicher.
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Schön, wenn man zwischen den Ausritten eine Streichele­inheit bekommt.

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