„Nicht gleich am Anfang schlecht reden“
Gewerbeverein Gmünd und Fremdenverkehrsverein sprechen sich für Sport- und Spaßbad aus
(nb) - Ausgehend von ihrer eigenen Positionierung zu einem Sport- und Spaßbad in Gmünd wünschen sich der Handelsund Gewerbeverein und der Fremdenverkehrsverein ProGmünd eines: Dass sich zu diesem Thema nicht nur Kritiker zu Wort melden, sondern auch die Befürworter.
„Wir wollen die Stadt aus der Sprachlosigkeit herausholen“, so HGV-Vorsitzender Christof Morawitz zu jenen Bürgern, die ein Sportund Spaßbad befürworten, sich bislang aber noch nicht zum Thema geäußert haben. Dass dies einige sind, da ist sich auch Thomas Steeb sicher. Der Vorsitzende des Fremdenverkehrsvereins Pro Gmünd spricht von der schweigenden Mehrheit. „Als HGV und ProGmünd wollen wir eine Lanze brechen für die Ansiedlung eines Sport- und Spaßbades“, so Morawitz, der auf die vielen verschiedenen Adressaten aufmerksam macht, für die der Bau eines Bades interessant sein könnte – angefangen von jüngeren Leuten bis hin zu jungen Familien mit Kindern. Dass sich der Bau eines Bades für Investoren lohnt, da ist sich Morawitz ganz sicher. Ein Sport- und Spaßbad sei ein Bindungsfaktor und Anziehungspunkt für die Bevölkerung im Umkreis.
Standort Nepperberg
Eindeutig ist auch die Positionierung, was den Standort angeht. „Wir sprechen uns gemeinsam für den Standort Nepperberg aus“, so Thomas Steeb. Das Flächenpotenzial sei dort da. Und Morawitz ist sich sicher, dass das Angebot Magnetwirkung haben wird. Und dass die Preise bezahlbar sein werden, ganz gleich, ob der Bau letztlich von einem Investor oder von der Stadt selbst umgesetzt wird. Eine Investorenlösung wäre für den HGV-Vorsitzenden der „elegante Königsweg“. Die Stadt habe mit den Schulen und dem Sozialen Wohnungsbau ganz andere ursprüngliche Verpflichtungen.
Auch wenn Morawitz Verständnis zeigt für all jene, die sich kritisch zu dem Bauvorhaben äußern, zeigt er sich zugleich auch irritiert, „dass eine Naturschutzbehörde aus Aalen vorprescht“. Kritik, die in Richtung des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) gerichtet ist, der sich nach Vorstellung erster Pläne im Gemeinderat jüngst kritisch geäußert hatte. „Die Planungen der Hallenbad-Investoren überschreiten mit der angekündigten zusätzlichen Bebauung von Hangflächen des bewaldeten Nepperberges eine rote Linie“, hatte sich BUND-Regionalgeschäftsführer Andreas Mooslehner zu dem Thema geäußert – verbunden mit dem Appell an die betroffenen Grundstückseigentümer der privaten Nepperbergflächen, nicht zu verkaufen. „Alle, die etwas zu sagen haben, werden gehört“, kann Morawitz die Aufregung nicht verstehen.
Die Dinge abwägen
„Nicht gleich am Anfang schlecht reden“, lautet auch die Devise von Thomas Steeb. Es sei wichtig, die Dinge abzuwägen, immer verbunden auch mit der Frage, was getan werden kann, um Gmünd noch bekannter zu machen. Nicht unerwähnt blieb beim Pressegespräch natürlich auch die Hoffnung, bei einem großen Teil der potenziellen Badebesucher die Lust zu wecken, in der Stadt, eventuell auch zu einem späteren Zeitpunkt, einzukaufen oder essen zu gehen. Durchaus verlockende Aussichten angesichts dessen, dass unter den Badegästen auch viele sein werden, die ansonsten nicht nach Gmünd kommen würden. „Wir bewegen uns im Wettbewerb zu den Städten Aalen, Göppingen und zu den Städten remsabwärts Richtung Stuttgart“, gibt Morawitz ein weiteres Thema zu bedenken. Ein Sport- und Spaßbad in Gmünd könne ein Punkt sein, um die Anziehungskraft zu verstärken. „Es wäre fatal, es von Anfang an kaputtzureden“, so der HGV-Vorsitzende. Und Thomas Steeb äußert die Sorge, dass andere Städte wie Aalen eventuell schneller sein könnten; „dann müssen wir nichts mehr machen“.