Kreissparkasse will Fünf-Milliarden-Marke knacken
Die Wachstumszahlen übertreffen die Prognosen – Vorstand mit dem ersten Halbjahr 2017 sehr zufrieden
- Es läuft. Die wirtschaftliche Situation auf der Ostalb sei extrem günstig, hat Carl Trinkl beim Pressegespräch der Kreissparkasse Ostalb am Freitag gesagt. Der Vorsitzende des Vorstands leitete daraus mit die erfolgreiche Entwicklung der KSK ab. Die Wachstumszahlen überträfen die Prognosen. „Wir sind fulminant in das Jahr 2017 gestartet“, sagte Vorstandsmitglied Christof Morawitz.
Es war das letzte Bilanzgespräch Trinkls. Der Vorstandsvorsitzende scheidet altershalber nach 46 Dienstjahren bei der Kreissparkasse Ende September in den Ruhestand aus. Sparkassendirektor Andreas Götz folgt ihm zum 1. Oktober auf diesem Posten. Trinkl hinterlässt eine bestens aufgestellte Bank. Erst jüngst wurde die für zehn Millionen Euro modernisierte Aalener Hauptstelle eröffnet. Sie kann als Symbol für die Zukunft der Kreissparkasse stehen, in der die Digitalisierung eine zentrale Rolle spielt. Bildschirmberatung, Erklärfilme, aber nach wie vor auch das persönliche Gespräch sind in diesem Konzept Eckpfeiler der Kundenbetreuung. 13 000 Kunden nutzten bereits die KreissparkassenApp, sagte Trinkl. Ein deutliches Zeichen dafür, wohin der Weg geht. Sollte es Veränderungen bei den Geschäftsstellen geben, dann nur aufgrund eines veränderten Kundenverhaltens und nicht aus ökonomischen Gründen, erläuterte der Kreissparkassen-Chef.
Im vergangenen Geschäftsjahr hat die Kreissparkasse Ostalb bei der Bilanzsumme die Fünf-MilliardenMarke nur knapp verfehlt. Angesichts des ersten Halbjahres 2017 stehen die Zeichen gut, dass sie die Marke dieses Jahr überspringt. Von einem um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum höheren Umsatz im Wertpapiergeschäft, einer dynamischen Entwicklung bei Lebensund Rentenversicherungsprodukten der Sparkassenversicherung, einem gesteigerten Absatz von Bausparverträgen und neuen Kundenkrediten berichteten die Vorstandsmitglieder. Allein neue Kredite in Höhe 125 Millionen Euro für den privaten Wohnungsbau hat die Bank in den ersten sechs Monaten dieses Jahres vergeben. Von einer Immobilienblase könne in Ostwürttemberg jedoch nicht die Rede sein, sagte Morawitz. Die Preise für Immobilien seien nicht überhitzt und könnten bezahlt werden. Wenngleich er einräumte, dass ein Bauplatz in Schwäbisch Gmünd mit über 200 Euro pro Quadratmeter um einiges teurer sei als in Bopfingen. Bei den reinen Baukosten gäbe es hingegen keinen Unterschied.
Dass es der Wirtschaft gut geht, unterstrich das für das Unternehmenskundengeschäft verantwortliche Vorstandsmitglied Andreas Götz. Götz rechnet nicht mit einem Einbruch, sondern glaubt an weitere gute Jahre. Indes – trotz der guten Konjunktur investierten die Unternehmen wenig in Maschinen und Anlagen. Das könnte sich eines Tages rächen, fürchtet er. Investiert werde hingegen in Hallen und Gewerbebauten.
Einlagenüberschuss in Höhe von 800 Millionen Euro
Weniger glücklich ist Götz mit einem Einlagenüberschuss von 800 Millionen Euro zum Ende des vergangenen Jahres. Angesichts der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank kann die Kreissparkasse damit kein Geschäft machen, wenn sie es etwa bei der Bundesbank hinterlegt. Mit etlichen Großkunden hat die KSK daher eine Vereinbarung getroffen: Wenn sie größere Millionenbeträge parken, müssen sie ein Verwahrgeld entrichten. Zahlen musste bisher kein Kunde. Man habe andere Lösungen gefunden, sagte Götz.
Mit einem Eigenkapital in Höhe von 530 Millionen Euro sehen sich die Vorstände mit ihrer Bank auf der sicheren Seite. Um die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen, reiche die Hälfte.
Und was gibt es noch Neues? Im September gibt die Kreissparkasse den Startschuss für die Spendenplattform „Gut für die Ostalb“. Angesprochen sind die Vereine im Ostalbkreis.