Im Dialog mit Ludwig van Beethoven
Gesprächskonzert in der Villa Stützel für den Verein Zukunft für Nepal Ostwürttemberg
- Zu einem Gesprächskonzert über den Komponisten Ludwig van Beethoven hatten Sandra Röddiger und Ralf Kurek am Sonntagabend in ihr Domizil, die Villa Stützel, eingeladen. Das Publikumsinteresse war groß. Einige Besucher, die sich nicht angemeldet hatten, konnten gar nicht mehr eingelassen werden. Der Erlös des Konzerts kommt dem Verein Zukunft für Nepal Ostwürttemberg zugute.
Petra Pachner vom Verein Zukunft für Nepal Ostwürttemberg und ihre Mitstreiter leisten seit Jahren dringend erforderliche Hilfe für die Menschen in Nepal, die insbesonders nach dem verheerenden Erdbeben vom April 2015 auf Unterstützung angewiesen sind.
Hans-Roman Kitterer übernahm im intimen Ambiente des Salons in der Villa Stützel den musikalischen Part des Abends. Sandra Röddiger und Ralf Kurek schlüpften textlich und mit bemerkenswertem schauspielerischem Talent in die Rollen von Beethovens Eltern und Zeitgenossen und vor allem in die seiner Zeitgenossinnen, denn der Meister war bekanntlich oft und heftig, in der Regel allerdings aussichtslos sowohl in seine Klavierschülerinnen als auch in die zumeist adligen Damen der Wiener Gesellschaft verliebt.
So erfuhren die geneigten Zuhörer von „Vater und Mutter Beethoven“zunächst einiges über die Familiengeschichte und über den kleinen Ludwig. Dann meldete er sich auch selbst zu Wort und parlierte mit der Fürstin Lichnowsky, einer seiner größten Gönnerinnen oder mit einer seiner reizenden Klavierschülerinnen, der jungen Gräfin Giulietta Guicciardi, der er seine „Mondschein – Sonate“gewidmet hatte.
Zunehmende Schwerhörigkeit macht Beethoven zu schaffen
Dabei erfuhren die Zuhörer unter anderem auch, wie sich Beethoven in seinen ersten Wiener Jahren gegen zahlreiche musikalische Konkurrenten behaupten musste und wie sehr ihm im Alter von gerade mal 30 Jahren seine zunehmende Schwerhörigkeit zu schaffen machte.
Musikalisch untermalt wurden diese Einblicke in das Leben Beethovens von Kitterer am Steinway-Flügel. Er tat dies mit hoher Virtuosität und fulminantem Anschlag in den raschen, stürmischen Sätzen aus den frühen Sonaten, wie etwa dem 3. Satz (Allegro assai) der op. 2 oder im 1. Satz der „Pathetique“. Deren 2. Satz mit dem traumhaft schönen Thema interpretierte Kitterer mit subtilem Anschlag und verklärtem Ausdruck. Auch in der stillen Romantik des Kopfsatzes der „Mondschein-Sonate“erlebte man Kitterer als ausdrucksvollen Pianisten, während er im furiosen Presto des 3. Satzes ein temperamentvolles musikalisches Feuerwerk zündete. Die Zuhörer dankten mit begeistertem Beifall.