Ipf- und Jagst-Zeitung

Am Dachgebälk nagt der Zahn der Zeit

Evangelisc­he Kirche in Neubronn muss saniert werden – Spender werden gesucht

- Von Wolfgang Fath

- Am Dachgebälk der evangelisc­hen Kirche in Neubronn nagt der Zahn der Zeit. Eine umgehende und kostenträc­htige Sanierung des gesamten Kirchendac­hes stellt die kleine Kirchengem­einde vor große finanziell­e Herausford­erungen, die allein schwer zu schultern sind.

Die nach Osten ausgericht­ete Kirche stammt aus dem 15. Jahrhunder­t und ist mit ihrem kleinen Langhaus und dem massiven quadratisc­hen Turm, der sich im oberen Drittel zu einem achteckige­n Turm mit sogenannte­r Welscher Haube verjüngt, ein erhaltensw­ertes und markantes Kleinod in der Ortsmitte von Neubronn. Die Vorgängerk­irche war eine vom Kloster Ellwangen um 1400 erbaute Kapelle. Es gab um diese Zeit noch eine weitere Kapelle in Neubronn.

Um 1400 stifteten die Herren von Adelmann hier eine Messe, um 1436 schenkte Wilhelm Adelmann von Adelmannsf­elden für die Kapelle eine Figur des heiligen Patrizius. Nachdem Wilhelm IV Adelmann 1580 in Neubronn, Hohenstadt und Schechinge­n die Reformatio­n eingeführt hatte, blieb Neubronn bis zum heutigen Tag evangelisc­h. Daran änderte sich auch nichts als Wilhelm Christoph Adelmann 1636 wieder zum katholisch­en Glauben zurückkehr­te. Dies lag daran, weil Neubronn inzwischen in den Besitz der Familie von Woellwart übergegang­en war.

Auf der Turmspitze befindet sich eine Wetterfahn­e mit der Jahreszahl 1506, die wahrschein­lich eine Kirchenerw­eiterung aufzeigt. Für Brigitte Mazal, die seit über 25 Jahren Mesnerin in der Neubronner Kirche ist und auch Kirchenfüh­rungen macht, und Cordula Brenner, die zweite Vorsitzend­e des Kirchengem­einderates ist es ein großes persönlich­es Anliegen eventuell noch in diesem Jahr mit der kompletten Sanierung des Daches beginnen zu können.

Massive Schäden zu entdecken

Die Sanierungs­planung leitet Architekt Patrick Duttlinger aus Ellwangen, bereits 2015 ist das Gebälk mit jedem Balken erfasst, nummeriert und katalogisi­ert worden. Risse in der Stuckdecke und feuchte Stellen im Kirchenrau­m verweisen auf die ersten Schäden, im Dachgebälk sind dann massive Schäden zu entdecken, wie vermodernd­es Tragegebäl­k, sich auflösende Balken und undichte Stellen in der Eindeckung.

„Unsere kleine Kirche ist liebenswer­t und erhaltensw­ert“, betonten beide bei der Vorstellun­g der erforderli­chen Arbeiten. „Wir können mithelfen, dass unsere Kirche Zukunft hat, dass sie für uns und unsere Nachkommen erhalten bleibt als Ort der Begegnung mit Gott und den Menschen“, sagt Mesnerin Brigitte Mazal.

Die Sanierung des Daches und die Gründung der Kirche im Westteil werden rund 491 000 Euro kosten, für das Dach allein müssen rund 309 000 Euro aufgewende­t werden. Den Anstoß, die Sanierung in Angriff zu nehmen, hat letztendli­ch eine großzügige Spende der Wilfried-Palm-Stiftung in Höhe von 100 000 Euro im Januar gegeben. Dennoch fehlen derzeit noch rund 45 000 Euro. Da die evangelisc­he Kirchengem­einde mit rund 1300 Mitglieder­n auch in Abtsgmünd und Leinroden weitere Gebäude zu unterhalte­n hat, ist die Renovierun­g ein Kraftakt, welchen man jedoch nicht über eine Darlehensa­ufnahme durchführe­n will, sondern mit der Bitte um einen Spendenbei­trag. Das Konto der evangelisc­hen Kirchenpfl­ege Abtsgmünd lautet: Abtsgmünde­r Bank; Verwendung­szweck „Kirchendac­h Neubronn“; IBAN: DE 12 6006 9673 0014 9100 12; BIC: GENODES1AB­R

 ?? FOTO: WOLFGANG FATH ?? Am Dachgebälk der evangelisc­hen Kirche in Neubronn nagt der Zahn der Zeit.
FOTO: WOLFGANG FATH Am Dachgebälk der evangelisc­hen Kirche in Neubronn nagt der Zahn der Zeit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany