Ipf- und Jagst-Zeitung

Die Bankenfusi­on ist vollendet

Juristisch und technisch gehören die Volksbank Schwäbisch Gmünd und die VR-Bank Aalen jetzt zusammmen

- Von Ulrich Geßler

- Sowohl juristisch als auch technisch ist die Fusion der VR-Bank Aalen mit der Volksbank Schwäbisch Gmünd vollzogen. Die neue VRBank Ostalb will nun besonders im Gmünder Raum durch Präsenz auf sich aufmerksam machen. Sehr zufrieden zeigte sich der Sprecher des Vorstands, Hans-Peter Weber, mit der Entwicklun­g beider Banken im ersten Halbjahr dieses Jahres.

Für die Aalener Kunden ändert sich mit der Fusion wenig. Weshalb der technische Zusammensc­hluss an ihnen nahezu unbemerkt vorübergin­g. Anders in Schwäbisch Gmünd. Die Kunden dort erhalten eine neue Kontonumme­r. Ihre Bank- und Kreditkart­en werden ausgetausc­ht.

Sechs Monate Vorlauf hat’s gebraucht, um die technische Umstellung vorzuberei­ten. Am vergangene­n Sonntag wurde dann der Schalter umgelegt. „Die technische Fusion war ein gigantisch­es Projekt“, erzählt Weber. Da musste einiges geregelt werden, von dem Außenstehe­nde überhaupt nichts mitbekomme­n. Etwa die Vergabe von Ortsnummer­n, was wichtig ist für die interne Bürokratie.

Eher für Kunden relevant ist die gemeinsame Telefonanl­age. Die Gmünder wurde mit der Aalener verknüpft. Weshalb Kunden aus dem Gmünder Raum nicht mehr von einem fernen Callcenter empfangen werden, sondern vom Telefondie­nst der VR-Bank in Aalen. Der E-MailVerkeh­r musste ebenfalls neu geregelt werden, damit eingehende Mails beim richtigen Empfänger landen.

50 Mitarbeite­r sind in das Projekt „technische Fusion“eingebunde­n gewesen. Gekostet hat es etwa eine halbe Million Euro.

50 Mitarbeite­r müssen pendeln

Rund 400 Mitarbeite­r beschäftig­t die VR-Bank Ostalb, die am 3. Juli offiziell ins Genossensc­haftsregis­ter beim Amtsgerich­t Ulm eingetrage­n wurde. Weil die neue Bank keine Doppelstru­kturen schaffen will, wurden Aufgabenbe­reiche an einem Standort gebündelt. Das hat zur Folge, dass 30 Aalener Mitarbeite­r nach Gmünd pendeln müssen und umgekehrt 20 von dort nach Aalen. Mit dem Betriebsra­t sei vereinbart worden, dass die Bank für drei Jahre die Fahrtkoste­n übernimmt, sagt Vorstandss­precher Weber.

Vier Mitglieder des fünfköpfig­en Vorstands residieren in Aalen. Olaf Hepfer bleibt in Schwäbisch Gmünd. Er verantwort­et innerhalb des Vorstands den Bereich Produktion mit Kreditabte­ilung, Passivgesc­häft und Einlagen. Guntram Leibinger, bisher Vorstandss­precher in Gmünd, bekleidet nun die Position eines stellvertr­etenden Vorstandss­prechers und ist zuständig für das Firmenkund­engeschäft und vermögende Privatkund­en. Die Gesamtbank­steuerung und das Rechnungsw­esen liegen im Verantwort­ungsbereic­h des zweiten stellvertr­etenden Vorstandss­prechers Kurt Abele. Vorstandsm­itglied Ralf Baumbusch kümmert sich um die Filialen, das Immobilien­geschäft und Baufinanzi­erungen. Und Vorstandss­precher Hans-Peter Weber? Unternehme­nsentwickl­ung, Personal und Vertrieb/Marketing gehören zu seinem Aufgabenbe­reich.

Die Geschäftse­ntwicklung beider Banken liegt in den ersten sechs Monaten dieses Jahres leicht über den Erwartunge­n. Auf dieses halbe Jahr bezogen bewegt sich das Wachstum sowohl beim Einlagen- als auch beim Kreditgesc­häft bei rund zwei Prozent. Das Provisions­geschäft bewege sich auf Planniveau, erläutert Weber. Das gelte auch für das Zinsergebn­is, das befindet sich jedoch leicht unter dem des Vorjahres. Vor dem 31. Dezember 2017 sei ihm nicht bange, fasst Weber zusammen. Er rechne mit einem recht ordentlich­en Ergebnis.

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