Jones-Team freut sich auch über Elfmeter
(SID) - Steffi Jones sehnte sich nach dem Einzug ins EM-Viertelfinale nach Hochprozentigem. „Ich trinke erst mal einen Schnaps“, kündigte die Fußball-Bundestrainerin nach dem 2:0 (1:0) gegen Russland an. Dass ihren Schützlingen zum Abschluss der Vorrunde wieder kein Tor aus dem Spiel heraus gelang, hatte Jones' Nerven sichtlich strapaziert.
Doch die Anspannung wich der Erleichterung. „Wir haben wieder eine Steigerung gesehen. Der Knoten platzt. Die Maschinerie ist jetzt ins Rollen gekommen“, sagte die 44-Jährige und blickte zuversichtlich aufs Duell am Samstag (20.45 Uhr/ZDF und Eurosport) gegen die Däninnen: „Ich bin überzeugt, das wir gegen Dänemark weiter Tore schießen werden. Und ob das Elfer sind oder nicht, ist mir ehrlich gesagt scheißegal. Hauptsache wir schießen Tore!“
Auch die Spielerinnen waren nach der ersten Etappe ihrer Titel-Mission dank der verwandelten Foulelfmeter von Abwehrchefin Babett Peter (10.) und Kapitänin Dzsenifer Marozsan (56.) einfach nur erleichtert. In der Kabine im Stadion Galgenwaard von Utrecht wurde ausgelassen gesungen und getanzt. „Ich bin super happy. Wir wollten den Gruppensieg, das haben wir geschafft“, betonte Marozsan: „Das einzige was fehlt, ist das Tor aus dem Spiel heraus.“
Drei von bislang vier Turniertoren erzielte der Rekord-Europameister per Elfmeter, einen Treffer per Freistoß dank eines Torwartfehlers. „Das ist schon komisch. Vielleicht denken wir zu viel nach“, sagte DFB-Keeperin Almuth Schult achselzuckend: „Aber wenn man immer 1:0 durch Elfmeter gewinnt, wird man auch Europameister.“Dass dem Team durch Jones' Personalrochaden (alle 20 Feldspielerinnen kamen bereits zum Einsatz) im neuen 4-4-2-System mit Mittelfeldraute die Sicherheit und Abstimmung fehle, wies Jones zurück. „Die Automatismen sind da, es fehlt nur an der Präzision“, sagte die Trainerin, stellte aber klar, dass sie in der K.o.-Runde weniger auf Variabilität setzen wird.