LaBrassBanda feiert Megaparty
2000 Fans sind auf Schloss Kapfenburg völlig aus dem Häuschen
- Eine Megaparty mit ihren Fans haben die musikalischen Naturburschen von LaBrassBanda am Donnerstagabend auf der Kapfenburg gefeiert. Die gut 2000 Besucher waren nach mehr als zwei Stunden Power-Blasmusik restlos begeistert.
Der musikalische Newcomer vom Tegernsee, Beni Hafner alias „Da Oimara“, also frei übersetzt ungefähr „der von der Alm“, hatte das Publikum zuvor mit hausgemachten bayerischen Liedern zur Gitarre auf die Jungs aus dem Chiemgau zünftig eingestimmt. Es war natürlich ein etwas undankbarer Job für Beni Hafner, wenn 2000 Leute schon ungeduldig auf die Lederhosentruppe von LaBrassBanda warten. Was tut man, wenn man frisch von der Musikhochschule kommt und eine Energie und einen Tatendrang in sich verspürt, den man im gepflegten klassischen Konzertsaal nie und nimmer befriedigen kann? Man macht mit ein paar Kumpels was Neues! Man kombiniert zum Beispiel etwas Bewährtes wie die bayerische Blasmusik mit den aktuellen Rhythmen und Strukturen von Punk, Techno, Reggae oder Brass und spielt alles doppelt so schnell wie normal. So haben das vor zehn Jahren der Trompeter und Frontmann Stefan Dettl und seine sechs Freunde gemacht. Und heraus gekommen ist LaBrassBanda. Eine unglaubliche Erfolgsstory mit ausverkauften Konzerten und einem prall gefüllten Tourneekalender.
Eines vorweg: Auch wenn die sechs urbayerischen Jungs rund um den holländischen Schlagzeuger Manuel da Coll auf der Bühne jede Menge Klamauk und Blödsinn machen, dann geschieht das alles auf einer ausgesprochen soliden und auch virtuosen musikalischen Basis. Das registrierten die vielen Musiker im Publikum nicht nur an den scharfen Staccatopassagen der Trompeter mit Doppel- und Triolenzunge, sondern auch am harmonischen und homogenen Klang, wenn es mal ausnahmsweise etwas ruhiger zuging.
Vom Bierzelt auf die Rennbahn
Mit dem Konzept von LaBrassBanda haben Bandgründer Stefan Dettl und seine Freunde die bayerische Blasmusik quasi vom Bierzelt auf die Rennbahn geholt. Sie stehen nicht nur barfuß und in Lederhosen auf der Bühne, sie stehen auch gewaltig unter Strom und das gute zwei Stunden lang – ohne Pause. Sie „gfrein sich narrisch“, dass sie auf der Kapfenburg vor so vielen Leuten spielen dürfen und sie können dabei keine Minute stillstehen.
Und das Publikum geht mit. Stefan Dettl hat es ruck, zuck im Sack. Vor allem das „Stehpublikum“vor der Bühne. Gefühlte tausend Leute strecken die Armen gen Himmel, klatschen und tanzen eine Art kollektiven „Freestyle“– acht Schritte vor und acht Schritte zurück und dann das Ganze in die andere Richtung. Das „Sitzpublikum“weiter hinten auf den „Rängen“reagiert nicht ganz so spontan, aber auch die bringt Dettl schließlich zum Mitmachen. Die Fans toben am Schluss vor Begeisterung und werden zunächst mit einer schön geblasenen Ballade etwas beruhigt, ehe bei der finalen Zugabe die LaBrassBanda – Post nochmals rasant abgeht.