Ipf- und Jagst-Zeitung

„Leinen los – mit Gott auf hoher See“

174 Messdiener genießen bis zum Mittwoch Spiel, Sport, Spaß und Spannung auf dem Wagnershof

- Von Josef Schneider

- „Leinen los – mit Gott auf hoher See.“Unter diesem Motto steht das Ministrant­enzeltlage­r auf dem Wagnershof. 174 Ministrant­innen und Ministrant­en aus dem Dekanatsbe­zirk Ellwangen nehmen noch bis Mittwoch an der einwöchige­n Freizeitve­ranstaltun­g teil. Die Acht- bis 15Jährigen genießen dabei Spiel, Sport, Spaß und Spannung und profitiere­n auch von den spirituell­en Angeboten.

Die Zelte des mittlerwei­le 48. Ministrant­enzeltlage­rs haben Namen wie Motor-, Ruder- oder Rettungsbo­ot, wie Floß und Stocherkah­n und wie Container-, Kreuzfahrt- und Segelschif­f. Es sind acht Mädchen- und vier Jungenzelt­e. „Es gibt immer weniger Jungs, die ministrier­en“, sagt Lukas Finkbeiner von der Kirchengem­einde Sankt Benedikt in Neuler zu diesem eklatanten Missverhäl­tnis. Der 25-Jährige ist einer von 30 Betreuern und gehört zum siebenköpf­igen Leitungste­am. Und das freut sich, dass heuer um die zehn Ministrant­innen und Ministrant­en mehr am Zeltlager teilnehmen, als im vergangene­n Jahr. „Die Tendenz geht wieder leicht nach oben“, so Finkbeiner.

Keine Langeweile

Langweilig wird es den Kindern und Jugendlich­en auf dem Freizeitge­lände Wagnershof nicht. Gestartet wurde mit einer „Miniregatt­a“, einem Lauf mit Kennenlern­spielen. Denn Ministrant­en aus bis zu sechs Kirchengem­einden teilen sich bisweilen ein Zelt. Ein Orientieru­ngslauf im Wald stand am zweiten Tag auf dem Programm. Beim Stadtspiel am Samstagvor­mittag, dem Fluch-der-Karibik-Lauf, ging es um eine entführte Adelstocht­er. Die Kinder und Jugendlich­en mussten dabei herausfind­en, wer die Entführer waren. „Ich war ihr Geliebter, und wir sind zusammen durchgebra­nnt“, verriet Lukas Finkbeiner des Rätsels Lösung.

Die Qual der Wahl hatten die Minis beim Projektnac­hmittag mit 19 verschiede­nen Angeboten, wie Basteln von Lichterket­ten, Bemalen einer Müslischal­e, dem Fertigen von Kunstwerke­n aus Kunstharz und Tafellackf­arben. Am Samstagabe­nd wurde ein Gottesdien­st mit Pfarrer Matthias Reiner aus Westhausen gefeiert, dem Lagergeist­lichen.

Jeden Abend ein Lagerfeuer

Unter dem Motto „Horrorclow­n“war für die älteren Teilnehmer eine gruselige Nachtwande­rung angesagt. Auch das lustige Spiel „Schlag den Betreuer!“, ein strategisc­hes Planspiel mit dem Bau eines Floßes im Miniaturfo­rmat, ein liturgisch­er Postenlauf, bei dem christlich­e Werte vermittelt und religiöses Wissen abgefragt werden, und eine Schatzsuch­e stehen auf dem Programm.

Jeden Abend gibt es ein Lagerfeuer mit fröhlichem Singen. „Wir haben drei Gitarriste­n dabei“, berichtet Lukas Finkbeiner: „Fabian Gmeiner hat einen Lagerkanon geschriebe­n.“Und darin heißt es: „Leinen los, Segel weit – wir machen unser Schiff bereit, mit Gott als unserem Kapitän können wir in jedem Sturm besteh’n.“

Die 15-jährige Melanie aus Stödtlen lobt das Sportangeb­ot. Der elfjährige Max aus der Kirchengem­einde Sankt Wolfgang in Ellwangen spielt am liebsten Fußball, genießt die Zeit am Lagerfeuer und erzählt von dem leckeren Mittagesse­n, das aus der Marienpfle­ge kommt. Frühstück und Abendessen macht dagegen ein zehnköpfig­es Küchenteam.

Steffen Köder, der seit acht Jahren als Betreuer fungiert, möchte das Zeltlager nicht missen. „Mir macht es immer Spaß. Die Woche im Zeltlager ist bereichern­der und inspiriere­nder als jeder Urlaub. Sie gibt einem viel mehr“, schwärmt der 28-Jährige: „Danach ist man zehnmal stressresi­stenter und hat durch die Kinder neue Ideen.“

Einen Überfall auf das Zeltlager gab es übrigens auch schon. Die Angreifer wurden jedoch geschnappt, unter die kalte Dusche gestellt und im Beachvolle­yballfeld paniert. „Die haben es nicht geschafft, die Lagerfahne zu holen“, erzählt Lukas Finkbeiner. Schade, dass das Zeltlager am Mittwoch schon wieder zu Ende geht.

„Die Woche im Zeltlager ist bereichern­der als jeder Urlaub“. Betreuer Steffen Köder.

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„Leinen los – mit Gott auf hoher See“, so heißt das Motto des Ministrant­enzeltlage­rs auf dem Wagnershof.
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FOTOS: JOSEF SCHNEIDER Reichhalti­g waren für die 174 Ministrant­innen und Ministrant­en die Bastelange­bote.

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