Aufhören, wenn’s am schönsten ist
Saxofon-Quartett der Musikschule macht nach dem zweiten Bundespreis einer neuen Gruppierung Platz
- Nach zwei Jahren intensiven Probens hat das Aalener Saxofon-Quartett sein Ziel erreicht. Es wurde vor Kurzem beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“in Paderborn mit dem zweiten Bundespreis für Saxofon-Ensemble-Spiel ausgezeichnet. Die vier Aalener Jungmusiker der Städtischen Musikschule sind zwischen 16 und 18 Jahre alt und machen jetzt zum Schuljahresende einer neuen Gruppierung Platz.
Marie Humburger (Bariton-Sax) hat das Abitur und will nach den Sommerferien mit dem Musikstudium in Würzburg anfangen. Moritz Kirn (Tenor-Sax) wird Mechatronik in Karlsruhe studieren und Leon Weidner (Sopran-Sax) hat ein Medizinstudium vor, macht aber zuvor ein freiwilliges Jahr im Rettungsdienst. Der mit 16 Jahren Jüngste ist Michael Mauß (Alt-Sax) bleibt zwar Schüler der Musikschule, behält sich aber eigene Wege vor. Nach Erfolgen beim Regional- und Landeswettbewerb „Jugend musiziert“steuerte das Quartett bewußt und gezielt den Bundespreis an. „Wir wollten diesen Preis gewinnen“, erklärten sie im Gespräch mit unserer Zeitung. „Als wir es gegen starke Konkurrenz zum zweiten Preis auf Bundesebene schafften, haben wir uns riesig gefreut“. Auch ihre Eltern freuten sich, die mit nach Paderborn gefahren sind.
Sie musizieren seit ihrer Kindheit
Der Unterricht an der Musikschule in Aalen begann für alle vier schon sehr früh in ihrer Kinderzeit mit Blockflöte, beziehungsweise mit Glockenspiel. Dann stiegen sie auf Saxofon um und hatten seit 2011 bei Daniela Müller Unterricht. Sie freut sich mit ihren Schülern über den großen Erfolg. „Die technische Beherrschung des Instruments, die Musizierfreude im Ensemblespiel sowie die Bereitschaft und die Verantwortung im Quartett“nannte sie im Gespräch als ihre Unterrichtsziele, die bei allen Vieren in idealer Weise erreicht worden seien.
Der Auftrieb habe zunächst mit der Kammermusik eingesetzt, dann kam Populäres hinzu, um den Spaß an der Musik zu animieren. „Dann haben wir gezielt in Richtung Wettbewerb gearbeitet“, berichtet die Musiklehrerin. Erste Auftritte brachten Bühnenerfahrung und Freude am Erfolg. Wichtig sei auch die Unterstützung der Eltern, die voll hinter dem Musizieren sowie dem Geld- und Zeitaufwand dafür stehen.
Mit der Auswahl der Stücke bewies Daniela Müller eine glückliche Hand. Nach den Regeln des Bundeswettbewerbs mußte Musik aus mindestens zwei verschiedenen Zeitepochen gewählt werden. So kam aus der Romantik „Quartett opus 109“von Alexander Glasunow ins Programm der Aalener. Aus dem Bereich der Klassischen Moderne stammt der „Tango virtuoso“von Thierry Escaich. Zwei Sätze aus „Mechanics“ von Carter Pann und die Elegie aus dem „Sax-Quartett“von Paule Read rundeten die Auswahl ab. Damit erreichten die Aalener 23 von 25 Punkten und damit einen zweiten Bundespreis.
Erfolg macht Mut für Neues
„Auch für mich war es erstmals ein Bundespreis als Erfolg meiner Arbeit“, freute sich die junge Musiklehrerin. Das gibt ihr Bestätigung und Mut, das nächste Ziel, eine neue Gruppierung für Saxofon anzugehen. Die vier Aalener blicken auf eine gute Zeit gemeinsamen Musizierens zurück. „Wir haben viel von einander gelernt und das geht nicht verloren“, versichert Michael Mauß als jüngstes Ensemblemitglied. Das Preisgeld, das kürzlich mit der Urkunde an alle Teilnehmer des Wettbewerbs „Jugend musiziert“im Rahmen eines Konzerts auf der Kapfenburg überreicht wurde, sei nicht das Wichtigste, sagte er. „Wichtiger war der gemeinsame Erfolg und das tolle Erlebnis“.