Flotte der Bayern-Bahn wächst weiter
Eine Ellok soll in Rheingold-Lackierung dem Bayerischen Eisenbahnmuseum zur Verfügung stehen
(ij) - Die Bayern-Bahn GmbH in Nördlingen hat im ersten Halbjahr 2017 weitere Verstärkung für ihren Bestand an Betriebslokomotiven erhalten. Das hat das Eisenbahnverkehrsunternehmen mitgeteilt.
Mit der Maschine 362 558 (Krupp Fabriknummer 3981/Baujahr 1960) ist eine weitere funkferngesteuerte Lok der Baureihe V 60 nach Nördlingen übergesiedelt. Die für den Rangierund Übergabedienst vorgesehene Maschine erhält derzeit im Heimat-Betriebswerk eine neue Untersuchung und unterstützt dann die bereits vorhandenen sieben Lokomotiven der Baureihe V 60.
Nachdem sich die im vergangenen Jahr übernommene Rangierlok 295 093 sehr gut bewährt hatte, konnte nun mit 295 087 (MAK Kiel Fabriknummer 1000 760/Baujahr 1978) eine weitere funkferngesteuerte Lok aus der V 90-Familie erworben werden. Die Maschine erhält in den nächsten Wochen im Ausbesserungswerk (AW) Bremen der DB-Fahrzeuginstandhaltung eine umfassende Untersuchung.
Auch bei der Ellokflotte gab es Zuwachs. Um die schon vorhandene 140 856 mit einer zweiten Traktionsmaschine fahren zu können, wurde mit 140 850 (Henschel Fabriknummer 31696/AEG 8804/1972) eine weitere Lok der Baureihe E 40 von DB Cargo übernommen. Auch diese Lok wird derzeit einer Untersuchung im Werk Rostock unterzogen.
Nach mehrjährigen Verhandlungen konnte nun auch die ehemalige Rheingold-Ellok 113 267 (KraussMaffei Fabriknummer 18926/Baujahr 1962) in den Nördlinger Bestand übernommen werden. Die Maschine stand jahrelang im Werk Dessau als Ersatzteilspender abgestellt. Nach Komplettierung aller Fehlteile wird sie wieder ihr beige-bordeauxrotes Farbkleid erhalten; auch der Nachbau der Pufferschürzen ist geplant. Nach Fertigstellung stellt die Bayern-Bahn die Lokomotive dem Bayerischen Eisenbahnmuseum als Ausstellungsstück zur Verfügung, nachdem derzeit kein geeignetes Einsatzprofil für 160 km/h-Loks bei der Bayern-Bahn besteht.
Die zum vergangenen Jahreswechsel durchgeführten Probefahrten mit den Siemens Vectron DE vor dem Henkel-Zug waren erfolgreich. Dabei konnten die eingesetzten Maschinen vor den rund 1200 Tonnen schweren Zügen sowohl hinsichtlich Zugkraft als auch im Dieselverbrauch überzeugen. Bemerkenswert war hier insbesondere, dass die Kosten für den Betriebsstoff Diesel gleichauf mit den Stromkosten lagen. Einzig die derzeit noch nicht lieferbare Version des Vectron DE mit Funkfernsteuerung dürfte einen größeren Markteintritt der Lok noch verzögern; damit ließen sich zum Beispiel die im Henkelverkehr nötigen Rangieraufgaben in Wassertrüdingen mit dem Vectron abwickeln, was eine Lok einsparen würde.