Unwetter verschiebt Heidenheimer Start
Die Partie zwischen dem FCH und Erzgebirge Aue muss nach knapp zwölf Minuten abgebrochen werden
- Erst die DFB-Fußballfrauen am Samstagabend, dann der 1. FC Heidenheim am ersten Spieltag der 2. Liga am Sonntagnachmittag: beide Partien sind aufgrund von heftigen Wolkenbrüchen abgesagt beziehungsweise abgebrochen worden. Während die Partie der DFB-Elf am Sonntagmittag in Rotterdam bereits nachgeholt wurde (1:2, d. Red., siehe Hauptsport) ist noch nicht klar, wann der FCH die „Veilchen“ein zweites Mal empfangen wird.
Laut Statuten
Es waren exakt elf Minuten und vier Sekunden gespielt, da pustete Schiedsrichter Benjamin Brand kräftig in seine Pfeife. Der Wolkenbruch an der Brenz machte ein Weiterspielen unmöglich, man hätte zu diesem Zeitpunkt meinen können, es sei ein Freitagabendspiel - so dunkel wurde es. „Wir sind angewiesen, falls solch ein Fall eintritt, 30 Minuten abzuwarten und dann die Platzbegebenheit zu checken. Das haben wir gemacht und sind dann zu dem Ergebnis gekommen, dass ein normales Rollen des Balles nicht möglich ist, vor allem im Strafraum, wo viele entscheidende Dinge passieren“, sagte Brand nach der Partie, der zum gefragtesten Ansprechpartner der Medien avancierte. „Bei so etwas gibt es zwei Prämissen: zum einen die Gesundheit der Spieler, zum anderen die ordnungsgemäße Durchführung eines Fußballspiels. Beides konnten wir nicht mehr gewährleisten, weswegen der Abbruch alternativlos war“, führte Brand fort. Es war Brands erster Spielabbruch in seiner Karriere, wie er zu Protokoll gab.
Die Spieler nahmen es zähneknirschend hin. Heidenheims Kapitän Marc Schnatterer konnte nach dem Abbruch zumindest schon wieder scherzen: „Schlimmer wäre es gewesen, wenn wir 1:0 geführt hätten“, um dann aber schnell wieder ernst zu werden: „Natürlich ist es schlimm, weil man sich sechs Wochen auf dieses Spiel vorbereitet, alles auf diesen Tag ausgerichtet hat. Das ist bitter als Spieler, aber das müssen wir akzeptieren.“
Bis zuletzt hatten die Spieler gehofft, dass doch noch wieder angepfiffen werden würde. „Wir hätten auch noch eine halbe Stunde länger gewartet, wir waren heiß. Wenn der Schiedsrichter gesagt hätte, dass es wieder losgeht, wäre uns das egal gewesen“, so Schnatterer, der mit seinem Team nun mit der schwierigen Auswärtsaufgabe bei Eintracht Braunschweig starten muss. Wann die Partie gegen die Auer nachgeholt wird, das stand nach der Partie noch nicht fest, vor Ort kamen erste Spekulationen hoch, dass man vielleicht in der Woche vor dem DFB-Pokal (12. und 13. August) eine Englische Woche einschieben könnte. Die DFL wird den Termin in der kommenden Woche bekannt geben.
Erinnerungen an Landesliga
Heidenheims Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald musste lange in der Erinnerungskiste kramen, um sich an eine ähnliche Situation erinnern zu können, dann fiel ihm doch noch etwas ein. „Zweimal habe ich so etwas bislang erlebt. Einmal als Landesligist bei einem Testspiel gegen Freiburg und einmal als Verbandsligist damals gegen Crailsheim. Nach diesen Unterbrechungen konnten wir aber weiterspielen. Dass nicht weitergespielt wird, ist auch für uns neu.“
Insgesamt wird dieser Spielabbruch auf jeden Fall in die Geschichtsbücher der 2. Liga eingehen, so viel steht schon einmal fest.