Ipf- und Jagst-Zeitung

Blitz setzt Windrad außer Gefecht

Bei Mönchsroth musste ein vom Blitz getroffene­s Rotorblatt repariert werden

- Von Horst Blauhut

- Die Unwetter der vergangene­n Tage und Wochen haben in der hiesigen Region Spuren hinterlass­en. Nicht nur Autofahrer und Landwirte hatten unter den Hagelschau­ern und Starkregen zu leiden. Auch ein Windrad bei Mönchsroth traf es – und das im sprichwört­lichen Sinne. Ein Blitz schlug bei einem Gewitter vor rund vier Wochen direkt in die Anlage ein. Ein Rotorblatt wurde dabei im Bruchteil einer Sekunde so stark beschädigt, dass die komplette Anlage sofort abgeschalt­et werden musste.

Rund zwei Wochen stand die Anlage nach dem Blitzeinsc­hlag still, ehe Mitte Juli mit Hilfe eines großen Krans das beschädigt­e Rotorblatt – die beiden anderen blieben an der Gondel befestigt – abgebaut und danach repariert wurde. Am Montag dieser Woche wurde das reparierte Rotorblatt mit dem Kran waagrecht nach oben gehoben und von der nordöstlic­hen Seite her – zuvor musste die Gondel um rund 180 Grad von Westen nach Osten so gedreht werden, dass das dritte Rotorblatt waagrecht angesetzt werden konnte – an die Gondel angeschrau­bt.

Die relative Windstille vor einem möglichen Sturm am Abend begünstigt­e die Arbeit in luftiger Höhe und es kann davon ausgegange­n werden, dass sich diese Windkrafta­nlage in Kürze genauso schnell wieder drehen wird wie die zig weiteren Anlagen, die im Laufe der letzten Jahre nicht nur rund um Dinkelsbüh­l in Mittelfran­ken, sondern auch im Ostalbkrei­s entstanden sind.

Kein Blitzschut­z?

Trotzdem stellt sich die Frage, wie ein Blitz in ein Windrad einschlage­n kann. Denn die Anlagen, die in den vergangene­n 20 Jahren in Deutschlan­d erstellt worden sind, besitzen in der Regel einen Blitzschut­z. Dies sind kleine Metallplät­tchen, die an den Rotoren befestigt sind und den Blitzstrom über die Rotoren und, hier beginnt das technische Problem, über mehrere sich drehende Achsen über den Turm nach unten leiten und dann erden. Bei feststehen­den Gebäuden wie Hochhäuser, Türmen oder Kirchen ist der Blitzschut­z einfacher. In der Regel sucht ein Blitz den kürzesten Weg nach unten und in diesem Falle stand wohl das Rotorblatt des Mönchsroth­er Windrades für den Blitz so richtig optimal. Ein Zeichen mehr dafür, dass der Mensch trotz ausgefeilt­er Technik der Natur doch manchmal nichts Ebenbürtig­es entgegense­tzen kann.

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FOTO: BLAUHUT Bei Mönchsroth wurde ein 2016 errichtete­s Windrad durch einen Blitzeinsc­hlag beschädigt. Die Anlage wurde jetzt repariert.

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