Blitz setzt Windrad außer Gefecht
Bei Mönchsroth musste ein vom Blitz getroffenes Rotorblatt repariert werden
- Die Unwetter der vergangenen Tage und Wochen haben in der hiesigen Region Spuren hinterlassen. Nicht nur Autofahrer und Landwirte hatten unter den Hagelschauern und Starkregen zu leiden. Auch ein Windrad bei Mönchsroth traf es – und das im sprichwörtlichen Sinne. Ein Blitz schlug bei einem Gewitter vor rund vier Wochen direkt in die Anlage ein. Ein Rotorblatt wurde dabei im Bruchteil einer Sekunde so stark beschädigt, dass die komplette Anlage sofort abgeschaltet werden musste.
Rund zwei Wochen stand die Anlage nach dem Blitzeinschlag still, ehe Mitte Juli mit Hilfe eines großen Krans das beschädigte Rotorblatt – die beiden anderen blieben an der Gondel befestigt – abgebaut und danach repariert wurde. Am Montag dieser Woche wurde das reparierte Rotorblatt mit dem Kran waagrecht nach oben gehoben und von der nordöstlichen Seite her – zuvor musste die Gondel um rund 180 Grad von Westen nach Osten so gedreht werden, dass das dritte Rotorblatt waagrecht angesetzt werden konnte – an die Gondel angeschraubt.
Die relative Windstille vor einem möglichen Sturm am Abend begünstigte die Arbeit in luftiger Höhe und es kann davon ausgegangen werden, dass sich diese Windkraftanlage in Kürze genauso schnell wieder drehen wird wie die zig weiteren Anlagen, die im Laufe der letzten Jahre nicht nur rund um Dinkelsbühl in Mittelfranken, sondern auch im Ostalbkreis entstanden sind.
Kein Blitzschutz?
Trotzdem stellt sich die Frage, wie ein Blitz in ein Windrad einschlagen kann. Denn die Anlagen, die in den vergangenen 20 Jahren in Deutschland erstellt worden sind, besitzen in der Regel einen Blitzschutz. Dies sind kleine Metallplättchen, die an den Rotoren befestigt sind und den Blitzstrom über die Rotoren und, hier beginnt das technische Problem, über mehrere sich drehende Achsen über den Turm nach unten leiten und dann erden. Bei feststehenden Gebäuden wie Hochhäuser, Türmen oder Kirchen ist der Blitzschutz einfacher. In der Regel sucht ein Blitz den kürzesten Weg nach unten und in diesem Falle stand wohl das Rotorblatt des Mönchsrother Windrades für den Blitz so richtig optimal. Ein Zeichen mehr dafür, dass der Mensch trotz ausgefeilter Technik der Natur doch manchmal nichts Ebenbürtiges entgegensetzen kann.