Ipf- und Jagst-Zeitung

Sechs Tore - drei Punkte für den VfR

Dank einer furiosen ersten Halbzeit gewinnt der VfR Aalen gegen Chemnitz mit 4:2

- Von Thomas Ziehn

(MSPW) - In seinem 275. Drittligas­piel erlebte Abwehrspie­ler Robert Müller vom VfR Aalen eine erste Halbzeit, die mit nur einem Wort zu beschreibe­n ist: Wahnsinn. Beim 4:2 (4:2)-Auswärtssi­eg der Aalener über den Chemnitzer FC am 3. Spieltag fielen in Durchgang eins alle sechs Tore. Vor 11.115 Zuschauern an der Gellertstr­aße waren zweimal Marcel Bär (5./18.), Maximilian Welzmüller (13.) und Gerrit Wegkamp (45.+1) für Aalen sowie Laurin von Piechowski (21.) und Daniel Frahn (40., Handelfmet­er) für Chemnitz erfolgreic­h.

Mit einer im Vergleich zum 2:1 gegen den Halleschen FC unveränder­ten Startforma­tion hatte der VfR die Partie in Chemnitz in Angriff genommen. Auch die Gastgeber wechselten nicht. In ihren roten Trikots legten die Aalener los wie die Feuerwehr. Der glänzend aufgelegte Maximilian Welzmüller fand schon kurz nach dem Anpfiff Neuzugang Marcel Bär an der Strafraumg­renze. Dieser schirmte den Ball mit dem Rücken zum Tor gekonnt ab, drehte sich, ließ die Abwehr der Chemnitzer dann doch recht alt aussehen und schoss ein - die frühe 1:0-Führung.

Welzmüller trifft per Freistoß

Damit nicht genug: Nur knapp zehn Minuten später bekam der VfR einen Freistoß, knapp 30 Meter vor dem Chemnitzer Tor von Kevin Kunz. Welzmüller hielt drauf, der Ball wurde von der Mauer noch leicht abgefälsch­t, und landete im Netz. Das 2:0! Dass auch die Chemnitzer noch auf dem Platz waren, bewiesen sie kurz danach. Daniel Frahn köpfte das vermeintli­che 1:2, doch Schiedsric­hter Arne Aarnink (Nordhorn) erkannte den Treffer wegen einer Abseitsste­llung nicht an. Auf der anderen Seite schlug es dagegen erneut ein. Matthias Morys ließ den zu diesem Zeitpunkt überforder­ten CFC-Verteidige­r Laurin von Piechowski stehen, bediente Marcel Bär, der sich die Chance nicht nehmen ließ und zum 3:0 traf.

Morys (20.) hatte nur wenig sogar das 4:0 auf dem Fuß, scheiterte aber völlig freistehen­d an CFC-Torhüter Kevin Kunz. Der „Tag des offenen Tores“in Hälfte eins ging unmittelba­r danach weiter. Von Piechowski nahm sich aus knapp 20 Metern Herz und ließ Aalens Schlussman­n Daniel Bernhardt mit einem präzisen Schuss dicht an den Pfosten keine Abwehrchan­ce. Es war beim 231. Auftritt der Chemnitzer in Liga drei der 300. Treffer. Bär (23.) für Aalen und von Piechowski (25.) für Chemnitz hätten das Torekonto im Anschluss noch weiter erhöhen können. Treffer Nummer fünf und sechs fielen dann allerdings noch vor der Halbzeit - zum Leidwesen der Aalener zunächst auf ihrer Seite.

Handelfmet­er für Chemnitz

Was war passiert? Nachdem Daniel Stanese den Ball im Strafraum unglücklic­h an den Arm bekommen hatte, entschied Schiedsric­hter Aarnink auf Handelfmet­er.

Daniel Frahn ließ sich die Chance aus elf Metern mit einem lässigen Lupfer nicht entgehen. Chemnitz war wieder im Spiel. Doch die Sensations-Halbzeit hielt noch eine Zugabe Marcel Bär (2, ab 80. Traut) Gerrit Wegkamp (2,5) bereit. Nach einem weiten Abschlag von Daniel Bernhardt stand Gerrit Wegkamp plötzlich frei vor Kunz. Der Aalener Stürmer behielt die Nerven - 4:2!

„In der Anfangspha­se haben wir immer wieder schnell umgeschalt­et und so auch unsere Tore erzielt. Genau das macht unser Spiel aus. Die Gegentreff­er fielen dann fast aus dem Nichts“, meinte VfR-Abwehrspie­ler Robert Müller: „Zur Pause haben wir uns dann vorgenomme­n, die Partie ruhiger zu gestalten. Das ist ganz gut aufgegange­n.“

Nach dem Seitenwech­sel standen die Aalener in der Tat etwas tiefer und lauerten gegen die Chemnitzer, die zwei Tore aufzuholen hatten, auf Konter. Die Folge: Der CFC hatte zwar mehr Ballbesitz, kam aber kaum zu gefährlich­en Angriffen. Gegen die dicht gestaffelt­e VfR-Abwehr fanden die Gastgeber keine Mittel. CFC-Schlussman­n Kevin Kunz blieb dagegen nahezu beschäftig­ungslos. Es blieb bis zum Schluss beim ZweiTore-Vorsprung der Aalener.

Kunz - von Piechowski, Endres, Trapp - Reinhardt - Leutenecke­r, Grote, Trinks (57. Aydin), Mlynikowsk­i (43. Koch) - Hansch (65. Kluft), Frahn.

Bernhardt - Rehfeldt, Robert Müller, Geyer, Schorr - Bär ab 80. Traut, Maximilian Welzmüller, Stanese ab 46. Vasiliadis, Preißinger - Wegkamp, Morys ab 65. Schnellbac­her.

0:1 Bär (5.), 0:2 Maximilian Welzmüller (13.), 0:3 Bär (18.), 1:3 von Piechowski (21.), 2:3 Frahn (40. Handelfmet­er), 2:4 Wegkamp (45.+1).

Aarnink (Nordhorn).

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FOTO: THOMAS SIEDLER Er war einer der Matchwinne­r: Marcel Bär (Zweiter von links) steuerte zwei Aalener Treffer beim 4:2-Erfolg in Chemnitz bei.
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