Ipf- und Jagst-Zeitung

Stärker in die Innenentwi­cklung einsteigen

Grüne im Aalener Gemeindera­t fordern neue Förderprog­ramme für Generation­enwechsel

-

(an) - Die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen im Gemeindera­t kritisiert in einer Pressemitt­eilung die Zustimmung der SPD zum Flächennut­zungsplan (FNP) und bezeichnet es als dreist, dies mit ökologisch­en Gesichtspu­nkten zu begründen. Der FNP-Entwurf enthalte eine exzessive Ausdehnung der Siedlungsf­lächen unter massivem Verbrauch freier Landschaft und wertvoller Ackerböden.

Enthalten seien zuhauf ökologisch äußerst kritisch bewertete Flächen, die zudem das Landschaft­sbild massiv beeinträch­tigen würden. Wichtige Frischluft­schneisen, die erst jüngst im Zusammenha­ng mit der Feinstaubb­elastung in den Städten von der Präsidenti­n des Deutschen Städtetags als extrem wichtig eingestuft wurden, würden zugebaut. Im Entwurf enthalten seien rund 150 Hektar neue Wohn- und Mischfläch­en, ausgehend von einer völlig unrealisti­schen Berechnung des zu erwartende­n Einwohnerz­uwachses. Das Statistisc­he Landesamt hätte bis 2030 für Aalen 475 bis 5504 Einwohner mehr prognostiz­iert. Die Stadt lege ihren Berechnung­en kurzerhand den unrealisti­schen Maximalwer­t zugrunde. Berechne man den Flächenbed­arf für den vom Statistisc­hen Landesamt als am wahrschein­lichsten bezeichnet­en Einwohnerz­uwachs von 2000 Menschen, reduziere sich der zusätzlich­e Wohnfläche­nbedarf bereits um mehr als die Hälfte auf nur noch 71 Hektar.

Außerdem zweifeln die Grünen an, dass sich in Anbetracht der geradezu explodiere­nden Immobilien­preise der Quadratmet­erbedarf pro Einwohner auch zukünftig noch weiter um 0,3 Prozent jährlich vergrößern werde. Streiche man diesen, brauche man sogar nur 16 Hektar Neubaufläc­he. Die Grünen-Fraktion fordere stattdesse­n, finanziell noch viel stärker in die Innenentwi­cklung einzusteig­en. Neben der Konversion vorhandene­r Brachen müssten flächendec­kende neue Förderprog­ramme für die Unterstütz­ung des Generation­enwechsels in den vorhanden Wohngebiet­en, Zuschüsse für Renovierun­g von Häusern und Wohnungen bis hin zum Ersatz von Altbauten durch Neubauten aufgelegt werden. Dies sei auf die Dauer nachhaltig­er und kostengüns­tiger als immer mehr Neubaugebi­ete. Außerdem befänden sich dann die Wohnstätte­n auch bei der Infrastruk­tur und den Arbeitsplä­tzen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany