Bei Saint-Lô soll der Löwe los sein
Leidet jemand unter einer üppig blühenden Fantasie oder ist es eine Sommerloch-Geschichte? In Frankreich ist angeblich der Löwe los. Zuletzt gesehen haben wollen das Tier eine Autofahrerin und ein Gendarm unweit von Aalens französischer Partnerstadt Saint-Lô. Zuvor waren bereits besorgte Bürger im Departement Mayenne nördlich der Loire bei der Polizei aufgekreuzt, die das Tier daraufhin zur Fahndung ausschrieb, wie Medien berichten, und die Sicherheitskräfte anwies, die Raubkatze zu betäuben und „festzunehmen“. Auch Feuerwehr und Tierärzte sind ausgerückt, Wärmekameras und Hubschrauber sind im Einsatz.
Der „Delinquent“aber soll, wie inzwischen gemeldet wird, in die Normandie weitergezogen und eben bei Saint-Lô aufgetaucht sein. Der dort für die Sicherheit verantwortliche Unterpräfekt mutmaßt nun, ob die beiden Augenzeugen aus dem Luchs vielleicht einen Löwen gemacht haben. Zoologen wiederum tippen eher auf einen Puma. Wie auch immer: Die Suche blieb bislang erfolglos. Kein Tierbesitzer und kein Zoo vermisst einen Löwen. Es gibt weder Tatzenspuren, noch wurden bislang Schafe oder Hunde gerissen oder ein abgenagtes Gerippe entdeckt. Und das, obwohl ein Löwe sich pro Tag vier Kilo frisches Fleisch einverleibt. Die Suche läuft trotz allem weiter. Die Behörden haben in ihrer Not nicht registrierte Raubkatzenbesitzer gebeten, sich zu melden, falls ihnen ein Löwe ausgebüchst sein sollte. Denn natürlich will niemand die Jagd einstellen und damit riskieren, dass ein Mensch zu Schaden kommt. (tu)