Kamera ab, Ton läuft: Im Elchweg wird gedreht
Im und vor dem Haus der 23-jährigen Studentin Juliane Beck entsteht derzeit der Kurzfilm „Taktlos“
- Im Elchweg in Unterrombach staunen die Anwohner seit einigen Tagen nicht schlecht. „Endlich ist mal was los“, sagt die Nachbarin, die neben der Familie Beck wohnt. Deren Haus sowie der Garten und die Garage haben sich in kürzester Zeit in ein Filmstudio verwandelt. Juliane, die 23jährige Tochter von Andreas und Marianne Beck, dreht hier seit Mittwoch ihren Kurzfilm „Taktlos“. Die Studentin an der Hochschule in Ansbach hat dazu das Drehbuch geschrieben, führt Regie und ist zudem Produzentin und Cutterin (wir berichteten).
Freitagnachmittag in der Garage der Familie Beck. Eine zwölfköpfige Crew, die vorwiegend aus Kommilitonen der 23-jährigen Aalenerin besteht, ist eifrig am Werkeln. Requisiten wie ein Klavier müssen ebenso wie die technischen Geräte in Position gebracht und der Drehort richtig ausgeleuchtet werden. Die Aufnahmeleiterin Celina Reitsam hat alle Hände voll zu tun. Vor allem muss sie darauf achten, dass der Zeitplan eingehalten wird. Immer wieder erinnert sie die Schauspieler, die im Haus der Becks in der Maske sind und abgepudert werden, daran, dass nur noch wenige Minuten Zeit sind. Völlig eingespannt ist auch Juliane, die mit dem Kameramann Bare Vardic noch alle Details durchgeht, bevor es an die Dreharbeiten geht. Für Interviews hat sie keine Zeit. Sie muss sich jetzt voll und ganz auf ihr Projekt konzentrieren, für das sie professionelle Schauspieler wie Ulf Lehner, Christiane Dollmann und Kathrin Horodynski gewinnen konnte.
16-Stunden-Tag ist die Regel
Den Text müssen die drei, die am Freitag in der „Garagen“-Szene mitwirken, nicht mehr durchgehen. Trotzdem gibt es mehrere Probenläufe, bevor diese im Kasten ist. Denn Juliane will nichts dem Zufall überlassen. Sie achtet gemeinsam mit ihrer Crew auf jedes noch so kleine Detail. Ein 16Stunden-Tag ist für die 23-Jährige seit Mittwoch die Regel.
Gut zu tun haben auch die Eltern von Juliane. Der Großteil der Crew übernachtet in ihrem Haus. Verpflegt werden so gut wie alle von den beiden. Besonders gut angekommen seien bei den überwiegenden Nicht-Schwaben Linsen und Spätzle, sagt Marianne Beck. Das Gewusel im Haus mache dem Ehepaar nichts aus. Julianes Vater hat sogar seine Schmetterlingssammlung aus einem der oberen Zimmer entfernt und damit Platz für das technische Equipment geschaffen. Eingebunden ist auch der Freund von Juliane, Markus Opferkuch, dessen Bruder Hannes die Filmmusik für den Kurzfilm geschrieben hat. Er ist quasi Mädchen für alles, sagt Marianne Beck.
Große Unterstützung komme auch von den Nachbarn, die am Beckschen Filmtreiben interessiert sind. Sie bemühen sich nicht nur störenden Lärm während der Dreharbeiten im und vor dem Haus zu vermeiden, sondern spendieren auch selbst gebackene Kuchen oder eine Maultaschenlasagne für das Filmteam.
Am Sonntagabend gehen die Dreharbeiten zu Ende. Dann können alle entspannen und im Hause Beck kehrt wieder Normalität ein. Die Wanderreise in die Réunion haben sich die Eltern von Juliane bei all dem Trubel auch wahrlich verdient.