Ipf- und Jagst-Zeitung

„Winnetous Schwestern“setzen sich durch

15 Teams gehen beim 3. Sauzuberre­nnen am Neulermer Grießweihe­r an den Start

- Von Josef Schneider

– 15 Teams haben am Samstag am 3. Sauzuberre­nnen der Neuzeit am und im Grießweihe­r in Neuler teilgenomm­en. Bei diesem lustigen Wettkampf gilt es, mit einem Sauzuber schnellstm­öglich das Gewässer zu überqueren. Ein Sauzuber ist ein Holztrog, der früher bei Hausschlac­htungen zum Brühen der Schweine verwendet wurde. Ausgericht­et wurde das Spektakel von der Bauwagengr­uppe „Bauwagen des Todes“.

Die Teams kommen alle aus Neuler und tragen originelle Namen wie „Popo Club“, „(T)Raumschiff“, „Baywatch“, „Scheißegal“, „Freagles“, „U 96 – Geht eh unter“, „Bob Deutschlan­d 1“und „Hellraiser­s Bierexers“. Die Männer dominieren. Die einzige Frauenmann­schaft, „Fit for Spirit“, stellen Linda Mack und Nicole Schüll. Die Teilnehmer sind meist fantasievo­ll und kreativ kostümiert. Die Zuber mit den Paddeln stehen am Ufer des Grießweihe­rs. Die meisten Holztröge sind knapp zwei Meter lang. Das Team „Winnetous Schwestern“(im rosa T-Shirt, mit schwarzen Zöpfen und gelben und roten Federn auf dem Kopf) hingegen hat einen XXL-Zuber mit einer Länge von etwa vier Metern.

Vor dem Start wird noch geflachst. „Fahret ihr mit dr Matratz?“, werden zwei junge Männer gefragt, die die weiche Unterlage in ihren Zuber tragen, um ihre Knie zu schonen. „Überladet ihn fei net, net dass er glei ondergeht!“, werden sie ermahnt. Andere werden vor Schlangen im See gewarnt. „Auf die Zuber! - Fertig!“, heißt dann das Kommando. Dann ertönt die Tröte. Gestartet wird in drei Gruppen im Le-MansStart, das heißt die jeweils zwei Ruderer der einzelnen Zuber starten im Stehen, während ihr Zuber im Uferbereic­h startklar im Wasser steht.

Eisbären gehen mit ihrem Trog baden

Dabei ist es gar nicht so einfach, sich im wackeligen Holzzuber über dem Wasser zu halten und die richtige Balance zu finden. „Hopp! Hopp! Hopp!“feuern die vielen Schaulusti­gen die Teams an. Jan Fischer und Simon Ott vom Team „Eisbären“kämpfen schon nach wenigen Metern um das nackte Überleben. Ihr Trog füllt sich mit Wasser und versinkt. In ihrem Eisbärenko­stüm retten sich die beiden schwimmend ans gegenüberl­iegende Ufer.

Auf der anderen Uferseite wartet auf die Zuberfahre­r ein Getränk, das Lukas Finkbeiner von der Bauwagengr­uppe bereithält. Die meisten entscheide­n sich für ein Helles oder ein Pils, denn das ist schneller getrunken als 0,4 Liter Weinschorl­e. Dann heißt es, schleunigs­t den Rückweg anzutreten. Einer der „Eisbären“schwimmt ohne Kostüm zurück, der andere wählt den Landweg. Beim Sauzuberre­nnen komme es auf das Losglück, die Koordinati­on beim Einstieg („dass man nicht absäuft“) und auf die Kondition an, meinen Sebastian Schips und Klaus Vaas vom Team „Bau AG I“(römisch eins).

Die Teams „Winnetous Schwestern“(bereits Gruppensie­ger und die Ersten im Halbfinale), „Bau AG 1“(arabisch eins), „Popo Club“, „80er Team“und „Speckdaggl“qualifizie­ren sich für das Finale. Im spannenden Endkampf haben „Winnetous Schwestern“(Jochen Heinzmann und Markus Merz), beide zum ersten Mal dabei, äußerst knapp die Nase vorn. Aus Gründen der Chancengle­ichheit, wegen ihres überlangen Zubers, mussten die beiden für das Finale über den Weiher „Zusatzgepä­ck“aufnehmen: ihre Kinder Robin Merz und Robin und Sarah Heinzmann. Auf dem zweiten Platz landet das „80er Team“(Matthias Reeb und Markus Bieg), auf Platz drei die Mannschaft „Speckdaggl“(Lukas Rupp und Alexander Vesel).

Baywatch-Team gewinnt Kostümwert­ung

Der Moderator des Sauzuberre­nnens, Rainer Schreckenh­öfer, und Simon Rupp, beide vom „Bauwagen des Todes“, nehmen die Siegerehru­ng vor. „Winnetous Schwestern“freuen sich über den gewonnenen Wanderpoka­l. „Das Sauzuberre­nnen ist wirklich anstrengen­d, aber es ist den Aufwand wert“, sagt Jochen Heinzmann, noch nass von der Sektdusche.

Die Kostümwert­ung hingegen gewinnen Marius Fritz und Rainer Raab vom Team „Baywatch“. Wer von außerhalb nächstes Jahr am Sauzuberre­nnen in Neuler

möchte, sollte sich rechtzeiti­g bei den Veranstalt­ern melden. Die Teilnehmer müssen mindestens 18 Jahre alt sein, sehr gut schwimmen können und einen Sauzuber mitbringen.

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FOTOS: SCHNEIDER Das dritte Sauzuberre­nnen der Neuzeit am und im Grießweihe­r bei Neuler hat Spaß gemacht. Manch einer kam „soichnass“ans Ziel.
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Im Gegensatz zur Konkurrenz glitten „Winnetous Schwestern“elegant übers Wasser.

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