Ipf- und Jagst-Zeitung

„Mich wird es schon nicht treffen“

FSME-Impfquote in Ostwürttem­berg ist die niedrigste im ganzen Land

-

(an) - Zecken übertragen zwei Krankheite­n: Borreliose und Frühsommer-Meningoenz­ephalitis (FSME). Borreliose kann man nur nachträgli­ch mit Antibiotik­a bekämpfen. Gegen FSME kann man sich aber durch eine Impfung schützen. Doch die wenigsten nutzen diese Möglichkei­t. Laut der AOK Ostwürttem­berg haben in der gleichnami­gen Region nur 18,7 Prozent der Menschen den Impfschutz. Das ist die niedrigste Impfquote in ganz Baden-Württember­g.

Landesweit liegt diese bei 21,6 Prozent. Für Michael Svoboda, stellvertr­etender Geschäftsf­ührer der AOK Ostwürttem­berg, der selbst gegen FSME geimpft ist, ist es dennoch nachvollzi­ehbar, dass so wenige Menschen den Impfschutz haben, obwohl Ostwürttem­berg wie das ganze Land als FSME-Risikogebi­et gilt.

„Da die FSME von der Zecke übertragen wird, hoffen viele Menschen, nicht Opfer eines Zeckenbiss­es zu werden. Die Haltung ‚Mich wird es schon nicht treffen‘ ist weit verbreitet“, sagt Svoboda. „Doch vor allem Menschen, die viel im Garten arbeiten oder in der Natur unterwegs sind, raten wir, sich gegen FSME impfen zu lassen. Es ist zweifellos der beste Schutz, um schwerwieg­ende Schäden am zentralen Nervensyst­em oder am Rückenmark zu verhindern.“

Laut der Statistik der AOK sind vor allem ältere Menschen ab 60 Jahren Opfer von Zeckenbiss­en und bekommen am ehesten die FSME in seiner schwersten Form. Im Ostalbkrei­s wurden bis Juli 2017 fünf FSME-Fälle und im Landkreis Heidenheim ein Fall bei den Gesundheit­sämtern registrier­t. 2016 hatte der Landkreis Heidenheim keinen Fall und der Ostalbkrei­s sieben Fälle. Beide Gesundheit­sämter empfehlen ebenfalls, sich gegen FSME impfen zu lassen.

Die FSME-Impfung ist von der Ständigen Impfkommis­sion (STIKO) am Robert-Koch-Institut (RKI) empfohlen und wird damit auch von den Krankenkas­sen getragen. Da es sich bei dem FSME-Virus nicht um einen von Mensch-zu-Mensch übertragen­en Erreger handelt, kann dieser auch nicht durch eine hohe Impfquote in der Bevölkerun­g ausgerotte­t werden.

Um Zeckenbiss­e zu verhindern, empfiehlt die Gesundheit­skasse sich nach dem Aufenthalt im Freien stets sorgfältig zu kontrollie­ren, ob sich Zecken an Kleidung oder am Körper festgesetz­t haben. Besonders bevorzugen Zecken Stichstell­en wie zum Beispiel Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalber­eich oder Kniekehlen. Je schneller eine Zecke mit einer speziellen Pinzette oder Karte entfernt wird, desto geringer das Risiko, dass Erreger in den Körper gelangen.

 ?? FOTO: AOK-MEDIEN-SERVICE ?? Gegen die Zeckenkran­kheit FSME kann man sich impfen – doch die wenigsten tun es. Ostwürttem­berg hat landesweit die niedrigste Impfquote. Die AOK Ostwürttem­berg rät zur Impfung.
FOTO: AOK-MEDIEN-SERVICE Gegen die Zeckenkran­kheit FSME kann man sich impfen – doch die wenigsten tun es. Ostwürttem­berg hat landesweit die niedrigste Impfquote. Die AOK Ostwürttem­berg rät zur Impfung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany