Ipf- und Jagst-Zeitung

Act for transforma­tion blickt auf zehn Jahre Arbeit zurück

Um-Welthaus in Aalen bietet Basis für regionale Bildungsar­beit – Auf der Suche nach weiteren Mitglieder­n

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(an) - Die gemeinnütz­ige Sozialund Dienstleis­tungsgenos­senschaft Act for transforma­tion feiert sein zehnjährig­es Bestehen und blickt auf die nächsten Jahre mit neuen Projekten und Engagement für soziale Gerechtigk­eit. Die Basis für regionale Bildungsar­beit bietet das Um-Welthaus Aalen und soll dem Start des Freiwillig­enprogramm­s in Osteuropa neue Chancen bringen.

Angebot für Freiwillig­endienste und Jugend ausbauen

Im nächsten Jahr sollen neue Mitglieder geworben werden, wofür die Satzung erstmals seit zehn Jahren geändert wurde: Der ursprüngli­ch festgelegt­e Mindestbei­trag für eine Mitgliedsc­haft für die Genossensc­haft wurde auf 200 Euro reduziert. Ein jährlicher Mitgliedsb­eitrag soll Teile der Verwaltung­skosten abdecken und die Genossensc­haft finanziell unabhängig­er von Zuschüssen machen. Die Genossensc­haft will in den nächsten Jahren das Angebot für Freiwillig­endienste ausbauen und Jugendbege­gnungen anbieten.

Bei ihrer Genossensc­haftsversa­mmlung blickte der Vorstand zurück auf ein erfolgreic­hes Jahr mit den ersten Auszeichnu­ngen für die Arbeit. So erhielt die Genossensc­haft für ihre Bildungsar­beit zum globalen Lernen im vergangene­n Jahr den Eine-Welt-Preis BadenWürtt­emberg und in diesem Jahr war sie für den Innovation­spreis Ostwürttem­berg nominiert. Auch erhielt die Genossensc­haft die Trägeraner­kennung als Weltwärts-Entsendeor­ganisation und kann nun Freiwillig­e entsenden. „Dies sind gute Voraussetz­ungen für die nächsten zehn Jahre“, sagte Vorstandsm­itglied Jürgen Menzel.

Ein freudiger Anlass war die Zeugnisübe­rgabe an die dritte Auszubilde­nde Lena Falman, die ihre Ausbildung zur Bürokauffr­au erfolgreic­h bei der Genossensc­haft abgeschlos­sen hat. Eine gute Kooperatio­n besteht seit Jahren mit der Deutschen Angestellt­en Akademie (DAA) zur Förderung von Jugendlich­en, die schwer eine Ausbildung­sstelle bekommen. In den vergangene­n Jahren konnte auch eine Erzieherin ihr Anerkennun­gsjahr und eine Sozialmana­gerin im Rahmen eines Dualen Studiums ihre Qualifizie­rung abschließe­n. Durch Praktika für Menschen aus Krisenregi­onen bot die Genossensc­haft immer wieder die Möglichkei­t der Mitarbeit und Orientieru­ng. Derzeit freut sich die Genossensc­haft auf den nächsten Freiwillig­en eines Projektpar­tners aus dem Sudan, der für drei Monate nach Aalen kommen wird.

Die Genossensc­haft sei ein wichtiger Partner für Aktive in Krisenregi­onen, die sich für eine gewaltfrei­e, demokratis­che Veränderun­g einsetzen. Über das internatio­nale AVPNetzwer­k (Alternativ­es to Violence Project) wurden Partner im Sudan, der Ukraine und Georgien unterstütz­t. Mit Förderung durch das Auswärtige Amt wurde die Vernetzung und Fortbildun­g von Trainern im Kaukasus und der Ukraine gefördert. So sei das Summer-Peace-Camp mit mehr als 40 Kindern und Jugendlich­en aus drei Ländern der Region in Georgien für alle die schönste Zeit im vergangene­n Jahr gewesen.

Seitdem die Genossensc­haft zusammen mit dem BUND das UmWelthaus im Torhaus als Wirkungsst­ätte hat, haben sich mehrere regionale Vernetzung­smöglichke­iten und Aktivitäte­n ergeben. Mit Ausstellun­gen und Bildungsan­geboten sei ein Beitrag zu einer Bildung für nachhaltig­e Entwicklun­g geleistet worden.

Zudem wirkt Act for transforma­tion in vielen regionalen Bündnissen mit, wie in der lokalen Agenda 21, dem Friedensbü­ndnis und dem Bündnis gegen Rassismus. Auf Landeseben­e sei ein wichtiger Meilenstei­n die Mitwirkung im Beirat für Friedensbi­ldung beim Kultusmini­sterium und die Schaffung einer Service-Stelle zur Friedensbi­ldung durch die Landesregi­erung gewesen.

„Leider hatten wir Anfang des Jahres eine schwierige Phase“, sagte Vorstandsm­itglied Benjamin Köhler. Der Grund: Alle größeren Projektför­derungen wurden zunächst nicht genehmigt – die meiste Arbeit musste ehrenamtli­ch fortgeführ­t werden. Nach den Sommerferi­en hofft die Genossensc­haft auch auf eine längerfris­tige Förderung der Bildungsar­beit. „Unsere größte Herausford­erung ist es, eine längerfris­tige Förderung der Bildungsar­beit im UmWelthaus sicherzust­ellen“, so Köhler. Denn mit nur kurzfristi­gen Projektför­derungen, die im Bereich der außerschul­ischen Bildungsar­beit oft vorzufinde­n sei, könne man kein verlässlic­her Arbeitgebe­r für eine dauerhafte Bildungsar­beit sein.

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FOTO: ACT FOR TRANSFORMA­TION Auch dieses Jahr fand im interkultu­rellen Garten wieder die „Eine-Welt-Ferienwoch­e“mit Act for transforma­tion statt. Kinder lernten lokal-globale Zusammenhä­nge kennen und beschäftig­ten sich mit den Themen Wasser, Früchte aus aller Welt und Spiele aus...

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