„Vertrauen in Automobilindustrie wiederherstellen“
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut nennt bei Besuch individuelle Mobilität ein hohes Gut
- Das Vertrauen in die Automobilindustrie muss wiederhergestellt werden. Dies hat Wirtschaftsministerin Nicole HoffmeisterKraut am Mittwoch bei einem Besuch auf dem Areal der Scheerer-Mühle gefordert. Die CDUPolitikerin fügte hinzu: „Dafür müssen wir alles tun!“Daher sei sie froh über den Diesel-Gipfel, der vor Kurzem stattgefunden hat und darüber, dass nun die Updates für Diesel-Autos folgen. Denn die individuelle Mobilität sei ein hohes Gut. Diese Freiheit müsse man erhalten.
Kompliment für die Mühlenscheune
Das erste Kompliment der Ministerin galt der Mühlenscheune, die der Mühlenverein restauriert hatte und in der er auch die Zuhörer von Hoffmeister-Kraut bewirtete. Der Glückwunsch des Gastes galt dem Bruder des Vereinsvorsitzenden Herbert Soutschek, Hans Soutschek, zum Geburtstag. Hier zeige sich beispielhaft das Ehrenamt, wie es in Baden-Württemberg gelebt werde, freute sich der Gast aus Stuttgart.
Ein Kompliment ging aber auch an Ostwürttemberg dafür, dass die Region bei Innovationen national und international einen Spitzenplatz einnimmt. Absolute Technologieführer wie Zeiss machten sie stark, sagte die Ministerin, mahnte aber auch: „Wir müssen heute schon die Zukunft sichern. Und die Fehler werden bekanntlich in guten Zeiten gemacht.“Der Freihandel sei wichtig für das Exportland Baden-Württemberg, sagte die Politikern weiter, aber er sei bedroht angesichts des Brexits und eines US-Präsidenten Trump. Europa sei für das Land existenziell wichtig. Es werde trotz aller Unzulänglichkeiten als starker Friedensraum und als starke Stimme gebraucht. Vor allem dürfe Europa nicht die Technologieführerschaft verlieren und dürfe nicht zur verlängerten Werkbank für andere werden. Eine der großen Herausforderungen ist nach Einschätzung der Ministerin die Digitalisierung, die alle Bereiche erfassen werde beziehungsweise bereits erfasst habe. Selbst das Handwerk und der private Haushalt seien davon nicht ausgenommen. Hoffmeister-Kraut: „Das Land nimmt die Digitalisierung sehr wichtig. Die Weichen werden jetzt gestellt. Wer den Anschluss verpasst, kann das nicht mehr aufholen!“
Die Politikerin sprach sich klar gegen Fahrverbote vor allem für Diesel-Fahrzeuge aus. Dies gelte es zu verhindern, weil die Verbote enorme Konsequenzen hätten. Man dürfe den Verbrennungsmotor nicht verbieten. Dadurch, dass die Autoflotte in den nächsten Jahren erneuert werde, werde die Luft sauberer – auch durch den Diesel.
Kiesewetter: Populisten keine Chance geben
Der Oberkochener CDU-Stadtverbandsvorsitzende Martin Balle hatte die Ministerin begrüßt. Mit ihr werde die heiße Phase des Bundestagswahlkampfs eingeläutet. Bundestagsabgeordneter Roderich Kiesewetter sagte, durch den Brexit komme noch mehr Verantwortung auf Deutschland zu. Damit müsse man behutsam und mutig umgehen. Kiesewetter appellierte an seine Zuhörer, Populisten von links und rechts bei der Bundestagswahl keine Chance zu geben.
Der Rede der Ministerin vor Parteifreunden und interessierten Zuhörern war ein Besuch bei der Firma Zeiss vorausgegangen. Von Oberkochen aus fuhr sie nach Heidenheim, wo sie sich unter anderem mit Mitgliedern der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) und dem Heidenheimer Oberbürgermeister Bernhard Ilg traf sowie der Firma Voith einen Besuch abstattete.