Ipf- und Jagst-Zeitung

Getreideer­nte zu Zeiten der Großeltern

Bäuerliche Arbeit und historisch­e Fahrzeuge beim Schnitterf­est in Maihingen

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(ij) - Schnell umringt sind die 30 Oldtimer aus Aalen gewesen, die in Maihingen Station auf ihrer Rundfahrt gemacht haben, um das Museum KulturLand Ries zu besichtige­n. Die noblen Karossen bildeten einen passenden Auftakt zum Schnitterf­est, bei dem nun schon seit 20 Jahren eine Getreideer­nte vorgeführt wird, wie sie zu Zeiten der Großeltern üblich war.

In zwei Durchgänge­n zeigten der Gartenbauv­erein Maihingen-Utzwingen und das Museumstea­m des Bezirks Schwaben die bäuerliche Arbeit mit Getreidese­nse, Mähbinder, Dreschfleg­el und Dreschmasc­hine. Fachkundig­e Kommentare erläuterte­n unter anderem, wie aufeinande­r eingespiel­t die Beteiligte­n sein mussten. Neben Dinkel, Roggen und Weizen hatte das Museum auch Einkorn und Emmer angebaut, die kaum ein Besucher kannte.

Unübersehb­ar war das Team des SWR, das für die Sendereihe „Spuren im Stein“filmte. Die beiden Moderatore­n Sven Plöger und Lena Ganschow legten nach kurzer Einweisung selbst Hand an und erlebten so hautnah, wie anstrengen­d die Arbeit war, welches Geschick und welche Übung der Umgang mit der Sense erforderte. Anschließe­nd hatten die Kameraleut­e zu tun, um dem Traktor samt Bindemäher zu folgen und im Mühlenmuse­um das Ölpressen auf Bild zu bannen. Zum Abschluss ackerte ein Lanz-Bulldog das Stoppelfel­d. Vom hölzernen Leiterwage­n aus wurden die Garben in die Dreschmasc­hine geladen, die außer Korn auch viel Staub produziert­e. Beim Flegeldres­chen hörte man das Taktgefühl der Goißlschna­lzer.

Die Oldtimerfr­eunde Nordries aus Belzheim waren nicht nur mit Schleppern der 50er- und 60er-Jahre angereist, sondern produziert­en auch am laufenden Band mit einem alten Gerät Seegrasbän­der. Ein Mähdresche­r, Baujahr 1969, und ein hochmodern­er Traktor mit Grubber führten die technische Entwicklun­g vor Augen.

Während sich die Eltern zwischendu­rch im idyllische­n Museumshof niederließ­en, waren die Kinder vollauf beschäftig­t: Sie probierten kleine Dreschfleg­el und eine Putzmühle aus, richteten sich aus dem angefallen­en Stroh eine eigene Hüpfburg her und bastelten kleine, freundlich­e Vogelscheu­chen.

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FOTO: RUTH KILIAN Beim Schnitt mit der Getreidese­nse mussten die Arbeitssch­ritte gut aufeinande­r abgestimmt sein. Das Einsammeln und Wegtragen der Halme war Arbeit der Frauen. Kinder legten die Garbenbänd­er aus.

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