Letzte Infos zum Pokalkracher
Helmut Dietterle möchte seine Sportfreunde Dorfmerkingen ohne „Schiss“gegen RB Leipzig antreten sehen
(an) - Das Wochenende liegt ganz im Fokus der DFB-Pokalpartie der Sportfreunde Dorfmerkingen gegen den Deutschen Vizemeister RB Leipzig, die am Sonntag (15.30 Uhr) steigt. Wir haben die letzten Infos zum Pokalkracher.
- Am Sonntag (15.30 Uhr) ist es endlich soweit: Fußball-Verbandsligist Sportfreunde Dorfmerkingen empfängt in der Aalener Ostalb-Arena den Deutschen Vizemeister RB Leipzig in der ersten Runde des DFB-Pokals. Dieses Duell David gegen Goliath zu nennen, ist womöglich noch untertrieben.
So groß der Erfolg der Härtsfelder in der vergangenen Saison war, so sicher ist zumindest, dass sich dieser in der kommenden Runde nicht wiederholen lässt. Die Mannschaft von Helmut Dietterle ist am vergangenen Wochenende gegen den starken Oberligaaufsteiger SGV Freiberg als Titelverteidiger mit 0:3 bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Das nimmt man derzeit aber als Kollateralschaden in Kauf, zu sehr ist das Spiel gegen Leipzig im Fokus. Entgegen seines Naturells sagte deswegen auch Dietterle: „Diese Niederlage war im Endeffekt nicht so tragisch, weil der Fokus bei allen einfach zu sehr auf diesem Spiel liegt. Wir haben aber auch gegen einen sehr starken Gegner gespielt, der uns vor allem sehr ernst genommen hat.“Ihm sei es fast klar gewesen, dass seine Mannschaft gegen Freiberg verlieren würde. Dieser Verbandspokalsieg und der damit verbundene Einzug in den DFB-Pokal hat ihn auch dazu veranlasst, den Klassenerhalt als Ziel für die kommende Saison auszugeben. „Dorfmerkingen zu schlagen, hat jetzt eine ganz andere Wertigkeit. Jeder Gegner wird sich besonders auf uns einstellen.“
Keine Wehwechen
Gut für ihn, denn so gibt es derzeit auch keine Wehwechen zu beklagen, alle brennen auf einen Einsatz, alle wollen gegen die Sachsen auf dem Rasen stehen. Überhaupt ist der mediale Hype, der um die Härtsfelder herum ausgebrochen ist, absolutes Neuland für den Dorfklub, der sich aber in den vergangenen Wochen wacker geschlagen hat, wie auch Dietterle anmerkt: „Die Leute im Verein und drumherum sind alle pausenlos am arbeiten und am Ende werden sie es geschafft haben, dieses Spiel über die Bühne zu bringen. Da kann man nicht genug den Hut davor ziehen.“
Schattenseite dieses Erfolgs und des ganzen Rummels ist die tägliche Trainingsarbeit, die Partie gegen Leipzig ist omnipräsent, gepaart mit ständigen Presseanfragen. „Da müssen wir jetzt durch, dagegen können wir uns nicht wehren. Für uns ist das natürlich ungewohnt, aber wir machen das Beste daraus. Mich freut es vor allem, dass diese Partie auch im Umfeld und der Stadt Aalen und des VfR so gut angenommen wird. Das wird der ganzen Region gut tun“, sagt Dietterle.
Doch auch ein Fußballspiel
Man könnte fast vergessen, dass es neben dem ganzen Drumherum auch noch um ein Fußballspiel geht, in dem zunächst elf Amateure versuchen möchten, gegen elf ChampionsLeague-Teilnehmer möglichst lange die Null zu halte. „Wir werden versuchen, alles rauszuhauen, was wir haben. Läuferisch und kämpferisch erwarte ich von allen das Maximum. Ich bin Trainer und stelle eine Mannschaft darauf ein, wie sie gegen einen Gegner zu spielen hat. Das beinhaltet natürlich auch, dass man irgendeine Chance hat. Wenn wir Schiss haben, brauchen wir gar nicht aufzulaufen“, sagt Dietterle, der aber nachschiebt, dass auch er wisse, dass der Sieger am kommenden Sonntag nur aus Sachsen kommen könne. Fast ausverkauft wird die Arena sein, die 13 000er Marke dürfte geknackt werden, 14 500 Zuschauer fasst das Stadion des Fußball-Drittligisten VfR Aalen.
Apropos VfR Aalen. Da war Ralph Hasenhüttl bekanntlich auch Trainer. Dietterle, der auch eine Vergangenheit bei den Schwarz-Weißen hat, kennt den Österreicher aus der Zusammenarbeit jedoch nicht mehr, hat ihn aber genau beobachtet. Der Leipzig-Trainer hat auf den 66-Jährigen definitiv Eindruck hinterlassen. „Er hat den VfR, hat Aalen damals aus einer Lethargie erweckt. Dafür musste er hart arbeiten, hat es aber geschafft.“
Die Pokalhelden 2017 genießen bei Dietterle keinen Sonderstatus für das Sonntagsspiel. „Die Spieler, die sich innerhalb dieser Vorbereitung in die erste Elf gespielt haben, dürfen auch mit ihrer Chance rechnen, gegen Leipzig in der Startelf zu stehen. Es werden die spielen, die die vermeintlich stärkste Elf für mich sind“, sagt Dietterle. Ein Kandidat wäre Marco Haller, der unter Hasenhüttl im Jahr 2012 den Aufstieg in die 2. Liga miterlebt hat und seine fußballerische Karriere nun in der Verbandsliga ausklingen lässt.