Sonntag, 15.30 Uhr: Sportfreunde erwarten den Bundesligisten Leipzig
Selten hat sich ein Redaktionstipp fürs anstehende Wochenende so aufgedrängt wie dieser. Die Fußballer der Sportfreunde Dorfmerkingen fiebern dem wohl größten Moment ihrer Vereinsgeschichte entgegen: Am Sonntag um 15.30 Uhr empfängt der Gewinner des WFV-Pokals in der ersten Runde des DFB-Pokals den Bundesligisten RB Leipzig.
Und weil das Vereinsgelände der Dorfmerkinger Verbandsligafußballer für so einen Pokalhit wahrlich nicht geschaffen ist – es werden weit über 10 000 Fuballfans erwartet –, sind die Fußballer um Erfolgstrainer Helmut Dietterle kurzerhand in die Ostalb-Arena des Fußball-Drittligisten VfR Aalen umgezogen. Dort kennen sich beide Trainer bestens aus: Helmut Dietterle war von 1991 bis 1994, im Jahr 2000 und von 2001 bis 2002 dort Trainer. Der Österreicher Ralph Hasenhüttl hatte 2011 bis 2013 das Zepter im Rohrwang in der Hand und führte den VfR damals bis in die Zweite Liga. „Aalen war meine erste erfolgreiche Trainerstation. Der Aufstieg mit dem VfR war für mich der wichtigste Schritt als Trainer. Ich bin mit der Stadt, mit den Fans dort nach wie vor emotional verbunden. Deshalb ist es ein besonderer Moment“, sagte der Leipziger Trainer in einem Interview mit der DPA.
Ein besonderer Moment wird es auf jeden Fall für die Dorfmerkinger. Nach der Auslosung der ersten DFBPokalrunde wussten nur wenige, wo der kleine Ort mit den in der sechsten Liga kickenden Sportfreunden liegt. Das ganze 1000-EinwohnerDorf ist in Aufruhr. Shuttle-Busse wurden organisiert, um die Fans in die Ausweich-Spielstätte im 20 Kilometer entfernten Aalen zu bringen.
„Wir wissen, dass wir eigentlich keine Chance haben, aber die wollen wir nutzen“, sagte Dorfmerkingens Co-Trainer Christian Mennicken augenzwinkernd dem Sportinformationsdienst. Vorbereitung gab’s trotzdem: Trainiert wurde sogar mit den original Bundesliga-Bällen – ein Geschenk von Leipzig.