Doch keine Parallelautobahn?
Zu unserem Artikel „Gefahr einer Parallelautobahn durchs Remstal sinkt“hat uns folgender Leserbrief erreicht:
Die vierspurige B 29 durch das Remstal ist keine Autobahn, sondern eine Bundesstraße. Dass ein vierspuriger Ausbau auch Verkehr anzieht, ist ja wohl selbstverständlich, da vier Spuren den Verkehr eben besser rollen lassen als nur zwei. Fahren Sie doch mal auf der jetzigen B 29 von Aalen nach Gmünd, dann erfahren Sie, was zwei Spuren unter hoher Verkehrsbelastung leisten. Ist denn der Zustand in und um Stuttgart herum besser als der Zustand zwischen Aalen und Gmünd?
Lesen und hören wir nicht jeden Tag von höchster Feinstaubbelastung und Stickoxyden in Stuttgart, von verdoppelter Anzahl von Unfällen innerhalb von drei Jahren auf der A 8 von der Filderauffahrt bei Wendlingen bis zum Leonberger Dreieck? Da helfen Fahrverbote durch Stuttgart nicht weiter.
Der Grund für die Misere ist doch, dass alle Bundesstraßen direkt ins Stuttgarter Stadtzentrum hineinführen. Da kommen so Kirchturmspolitiker wie der Oberbürgermeister von Aalen daher und wollen eine längst überfällige Stadtumfahrung von Stuttgart verhindern? Hat er nicht genug Verkehrsprobleme in und um seine Stadt herum zu bewältigen? Mit seiner Anti-Nord-Ostring-Haltung schadet er übrigens auch massiv der Region Ostalb, die dank der vortrefflichen Arbeit von Staatssekretär Norbert Barthle in Berlin endlich dabei ist, sich aus dem Verkehrsschatten herauszuarbeiten.
Das „grün“geführte Verkehrsministerium von Baden-Württemberg vergeudet Steuergelder, indem es mit baden-württembergischen Steuergeldern versucht, das Verkehrsproblem in Remseck zu lösen, anstatt mit bundeseigenen Steuergeldern den Nord-Ost-Ring bauen zu lassen. Es wäre gescheiter, die eigenen Mittel für den Landesstraßenbau dort einzusetzen, wo man nicht mit Bundesmitteln rechnen darf. Die nachrangige Einstufung im Bundesverkehrswegeplan 2030 ist dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg anzukreiden, da Verkehrsminister Winfried Hermann den Nord-Ost-Ring mit allen Mitteln zu verhindern versucht.
Eugen Beyer, Mutlangen
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