„Ich weiß es nicht“
Aleksandar Kalic ist nach seiner Freistellung beim TSV Essingen enttäuscht
- Nach der Entlassung beim Fußball-Verbandsligisten TSV Essingen spricht Trainer Aleksandar Kalic mit Redakteur Jörg Hinderberger über die Gründe.
Wann haben Sie von der Vereinsführung des Verbandsligisten TSV Essingen erfahren, dass Sie nicht mehr als Trainer arbeiten dürfen?
Am Sonntag habe ich die Mitteilung bekommen, aber ich kann es nicht verstehen.
Warum?
Es gab keinen Vorfall, der diese Entscheidung rechtfertigen würde.
Wie lauten die Gründe für die Entlassung eine Woche vor dem Ligastart?
Alle Spieler wären mit meiner Arbeit unzufrieden gewesen und die unterschiedlichen Ansichten wären zu groß, um sie kitten zu können.
Das heißt, die Spieler haben die Macht in Essingen und entscheiden, wer Trainer ist?
Ja. Anders kann ich es mir nicht erklären. Der Verein kannte mich, kannte meine Methoden und hat genau meinen Plan gewollt. Ich wurde geholt, um meinen Weg, den ich schon öfters erfolgreich in die Tat umsetzen konnte, in Essingen anzuwenden.
Lag es nun am Training, an der Taktik oder persönlichen Differenzen mit Spielern?
Ich weiß es nicht. Man kann nicht erwarten, dass nach vier Wochen gemeinsamer Arbeit alle Rädchen ineinander greifen. Das geht selbst bei Borussia Dortmund nicht, aber beim TSV Essingen soll gleich alles perfekt funktionieren? Wir haben gegen die Stuttgarter Kickers nur 0:1 verloren. Mein Plan funktioniert also und in vier Wochen wären wir nur ganz schwer zu bezwingen gewesen.
Haben Sie es schon erlebt, dass ein Trainer zum Ende der Vorbereitung vor dem ersten Punktspiel in der Liga entlassen wird?
Nein. Aber es gibt im Fußball immer Dinge, die man noch nicht erlebt hat. Ich nehme es auf jeden Fall nicht persönlich, da ich mir nichts vorwerfen kann. Ich habe meinen Weg, den ich nicht verlasse und auch der TSV Essingen kannte diesen Weg. Es hat wohl einfach nicht gepasst mit uns.
Also können Sie auch keine Lehren aus dieser Entlassung ziehen? Nein. Wie sieht nun die Zukunft als Fußballtrainer aus?
Die Vorbereitung ist rum und die Mannschaften starten am Wochenende mit dem Ligabetrieb. Ich warte mal die ersten Ergebnisse ab und dann sieht man, was die Zukunft bringt. Ich möchte weiter als Trainer arbeiten.
Können Sie den TSV Essingen und die Verantwortlichen im Verein verstehen, dass man sich dem Druck der Spieler ergeben hat?
Diese Frage muss der TSV Essingen für sich beantworten. Ich kann nur noch einmal betonen, dass mich Essingen verpflichtet hat, um einen neuen Weg zu gehen, um in die Oberliga aufsteigen zu können. Es gab mehrere Gespräche vor meiner Verpflichtung. Und nun sollen unterschiedliche Ansichten zwischen Führungsspielern und dem Trainer der Grund sein, dass meine Arbeit nicht mehr gewünscht wird. Ich bleibe meinem Stil definitiv treu.